01.09.2023[/quote]DAS sehe ich auch so und hab mich immer gewundert, wie hier so viele User das Zeug von Rügenwalder, Wiesenhof, Tönnies, Herta Wurst (von Uli Hoeneß), Ponath, PHW-Gruppe usw. kaufen.[/quote]
Es ist die Gewohnheit, Bequemlichkeit, das kollektive Verhalten, so unreflektiert Nahrungsmittel zu kaufen, obwohl es auch seriösere Anbieter gibt.
Mich persönlich ekelt die Vorstellung an, von solchen Unternehmen etwas zu kaufen und dann noch zu essen, wenn ich daran denke, welche Masse an Blut an deren Füßen klebt.
Gesperrt: Troll
Themen-Startervegan1.080 PostsmännlichPlanet ErdeLevel 4
01.09.2023Vielen lieben Dank erstmal an euch für eure Meinung zu dem Thema! 😀
Ich will hier jetzt auch nicht zu den einzelnen Posts ,oder Teile davon näher eingehen
…. ein richtig und falsch gibt es da mMn nicht,weil das Thema zu Komplex ist
Es schön zu sehen, dass da jeder seine eigenen Ansichten und Herangehensweisen zu dem Thema hat, und das ist auch gut so.
Jeder hat für sich seinen eigenen Backround und es gibt hinsichtlich der Nutzung von „Ersatzprodukten“ parallel produzierender Hersteller unbestreitbare Vor-und Nachteile
Leider ist es so, dass die Tierverarbeitende Industrie nicht von heute auf morgen von dieser Welt verschwinden wird.
Wenn sich Teile dieser Industrie dazu entschließt, seine Produktion z.T. auf vegane Produkte umzustellen, so fühlt sich das zwar irgendwie an, einen Pakt mit dem Teufel einzugehen, aber vermutlich sollte man das etwas positiver sehen.
…fällt mir zwar schwer, aber ich glaube wir sollten da realistischer an die Sache dran gehen…
Sehr viele von euch haben schon vor zig Jahren, oder sogar Jahrzehnten , den besseren, richtigen Weg der Ernährung eingeschlagen.
Viele Jahre gab es sowas wie „Ersatzprodukte“ vermutlich gar nicht, oder nur sehr selten im Geschäft um die Ecke zu kaufen.
Natürlich habt ihr im Laufe der Zeit (gezwungenermaßen) einen anderen Weg gefunden (ohne Ersatzprodukte), um euch gesund und tierfrei zu ernähren.
Klar auch, wenn man das so gewohnt ist (und damit ganz sicher wunderbar zurechtkommt) ,dass man da auch irgendwie eine Barriere aufbaut zu den neuen Produkten, die gefühlt zigfach täglich neu auf den Markt kommen (von oft zweifelhaften Herstellern).
Da ich mich ja noch nicht lange vegan ernähre, liegt es mir fern, hier irgendwelche unqualifizierten Thesen oder Klugscheißereien abzulassen 😈 😅
…aber gerade als „Frischling“ habe ich da vielleicht zu dem einen oder anderen Thema eine etwas andere Sicht (die ganz sicher nicht in Stein gemeißelt ist, ich lasse mich gerne von was anderem überzeugen)
Das mit den parallel produzierenden Herstellern finde ich definitv nicht gut und werde mich lieber frisch und ohne Ersatzprodukte ernähren!!!
ABER um diesen Kreislauf von Angebot und Nachfrage zu durchbrechen, also um „parallel produzierender Hersteller“ komplett zur veganen Produktion zu bewegen, bedarf es mehr NACHFRAGE, also mehr Menschen, die sich vegan ernähren.
Diese Betriebe verschwinden nicht einfach, oder denken um, solange es so viele Menschen gibt, denen das Tier(-leid) egal ist. Außerdem sind die finanziell so stark aufgestellt, dass man vielleicht froh sein muss um jedes Produkt, was sie auf den Markt bringen, dass nicht vom Tier stammt. (traurig aber wahr)
Um mehr Menschen davon zu überzeugen, sich vegan zu ernähren, wird man nicht an diesen Ersatzprodukten vorbeikommen, ganz im Gegenteil, je mehr es davon gibt, umso besser.
Wie sonst willst Du z.B. unsere Junk-Food-Generation auch nur irgendwie zu einer Ernährungsumstellung bewegen (überzeugen) ohne Ihr Zeitmangement zu sehr zu beanspruchen 😄
Ich kenne nur ganz wenige junge Menschen, die gerne und regelmässig kochen, und sich gesund ernähren. Also was bleibt dann noch: …das was sie womöglich schon aus ihrer „konventionellen“ Ernährung gewohnt sind…
Je leichter es einem gemacht wird, sich auch von verarbeiteten Produkten in minutenschnelle vegan zu ernähren, umso besser ist es mMn..
Leider nicht gerade gesund, aber das kann man ja im Nachgang, wenn einmal der Schritt gemacht ist „verbessern“ (insofern die Person das möchte …mit Erfahrung, Überzeugung von dem was man tut, und mit Hilfe von Foren und leckeren Rezepten nicht unmöglich
Leider bekommen es offensichtlich (durch Jahrzehnte langer Erfahrung) solch zweifelhaften Unternehmen besser hin, den gewohnten Geschmack von Wurst/Fleisch zu imitieren (durch Gewürzmischungen). Bleibt natürlich noch die Frage wer die Imitate braucht...sicher gibt es auch viele, die gar nicht mehr an den Geschmack erinnert werden wollen...
Aus meiner eigenen Erfahrung: …ich koche schon nicht wenig, im Gegenteil, Kochen ist eins meiner Hobbys, aber ich habe leider nicht immer die Zeit dafür.
Ich versuche mit 3 x frisch kochen die Woche zu überbrücken (da wird dann mehr gekocht, und gibt es dann mal 2 oder 3 Tage mehr oder weniger das gleiche Essen..günsterigerweise etwas modifiziert, damit mehr Abwechslung).
Da ich während der Woche täglich vom aufstehen, bis von der Arbeit heimkommen 13 Std. vergeudet habe …und ich auch vielleicht mal noch danach Sport machen möchte …bleibt da nicht jeden Tag die Zeit, sich alles selbstzumachen.
Einige von euch können da sicher ganz anders planen, und machen sich viele Sachen frisch (Hafermilch,Tofu usw) ….Würde ich auch sehr gerne machen, wenn es die Zeit hergeben würde.
Was ich eigentlich damit sagen will: Ersatzprodukte bieten den „Luxus“ sich auch mal schnell ,vegan und günstigerweise einigermaßen gesund zu ernähren…ohne Schwach zu werden, und an die nächste Wurstbude zu laufen 😉
Vor allem denke ich, dass diese Produkte die jungen Leute eher dazu bewegen werden, umzudenken.….wo wir wieder beim durchbrechen des Kreislaufs sind: mehr vegan ernährende Menschen=weniger Tierleid
Grundsätzlich finde ich , dass jeder für sich entscheiden soll (aus ethischen oder zeitlichen Gründen), ob er solche Produkte kauft, oder nicht.
I
Das letzte was, was mMn der Veganismus braucht, sind „interne vegane Grabenkämpfe“ ….solange es um das "Große Ganze" geht, sollten deshalb keine Konflikte entstehen
1x bearbeitet
vegan1.776 PostsweiblichBERLINLevel 4
01.09.2023Nach dem Hörensagen machen die parallel produzierenden Hersteller sehr viel Umsatz (hörte sogar den meisten) mit Kunden, die Nichtveganern sind, aber vermehrt Mahlzeiten ohne Tierleid wollen.
Diese Hersteller haben die Fabriken, die Maschinen, das Know How, die Rezepte, die Produktentwickler, die bekannte Marke. Das können rein vegan produzierende noch gar nicht haben, zumal immer noch Fleisch höher subventioniert wird.
Und wie Michael schrieb, sie werden den veganen Anteil der Produktion nur ausbauen, wenn die Nachfrage da ist.
Wie hier jemand schrieb, verschwand in einem Supermarkt ein Produkt. Sie oder er fragte nach und bekam die Antwort: Es hätte keine Nachfrage gegeben.
Das muss ja in Zukunft nicht mehr so sein, finde ich.
Jede Mahlzeit ohne Tierleid ist ein Gewinn.
Wie man sich gesund ernährt ohne Fertignahrung ist ein anders Thema.
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
01.09.2023Auch ich hätte natürlich lieber sofort und überall die reine Lehre - allein, daraus wird nichts und kann auch nicht werden, weil nirgends in unserer (patriarchalischen) Gesellschaft ein Schalter existiert, mit dem eine althergebrache, falsche Verhaltensweise per sofort umgestellt werden kann. Nur mal das Beispiel GEG oder VegiieDay ansehen, dann ahnt Ihr, wovon ich da rede.
Das "Ausschleichen" hingegen und vor allem die Steigerung der Angebote an die nachwachsenden Generationen, die eben nicht mehr wie früher zu Hause gezwungen werden "hier wird gegessen, was auf den Tisch kommt", was in der Regel das war, was Vater geschmeckt hat der was Mutter zuvor von ihrer gelernt hatte, zuzubereiten.
Die jungen Leute der FfF - Generation können immer häufiger selbst für sich entscheiden, was sie essen wollen. Bei aller Diskussion über die schlimmen Tierleidproduzenten, gegen die ich bezüglich Tierleidproduktion arbeite, wo ich nur kann, darf nicht vergessen werden, dass JEDES vegane Produkt, das gekauft und verzehrt wird, ein Tierleidprodukt ersetzt, und damit ein ganzes Tierleben retten hilft, egal von welchem Hersteller es stammt, egal in welchem Laden gekauft.
Die Vorstellung, man würde mit einem Boykott mehr Tiere retten halte ich, wenn man die Realität der Vergangenheit betrachtet und die eingeübten Einkaufsverhalten der Verbraucher, für eine Illusion.
Allerdings kann dadurch gut das eigene Gewissen beruhigt werden, weil man hat keinem Tierleidanbieter auch nur einen Cent in den Rachen geworfen. Dennoch halte ich das auch für eine gute Haltung, denn sie zeigt immer wieder, wo wir hinkommen wollen. Das ist eben nicht das "friedliche Nebeneinander" von Tierleidproduktion UND Vgean, sondern das ist die Ablösung des widerlichen Tierleidkonsums in unserer Gesellschaft.
Deshalb ergibt sich aus unserer Debatte (wie übrigens auch bei der über die Ratlosigkeit bezüglich der globalen Entwicklung) keineswegs ein "Gegeneinander" sondern vielmehr die Betrachtung des Themas - wie so oft - aus verschiedenen, gleichermaßen berechtigten Perspektiven, unter Berücksichtigung der jeweils auch persönlichen Erfahrungen und Haltungen, die ja von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sind.
Ein unschätzbarer Vorteil dieses Forums und der Leute, die sich hier einbringen!
vegan134 PostsweiblichBayern MitteLevel 3
30.09.2023Rein interessehalber habe ich grad mal bei meinem Hundefutterhersteller nachgeschaut, was da die Motivation ist....Auslöser war ein Hund mit nicht abstellbarer Allergien und Lösung war veganes Futter.
Also leider nicht der Fokus auf dem Tiermord an anderen Spezies. Dieser Gedanke findet sich nur in einem Nebensatz " außerdem......"
Ich bin enttäuscht, ich hatte das anders erinnert, nicht genau gelesen. Bzw. in Videos einen anderen Eindruck bekommen.......immerhin stellen sie aber NUR veganes Futter her und lassen bei dem für sie arbeitenden Hersteller ( sind noch zu klein für eigene Produktionsfabrik) ihre Produkte VOR den anderen (aus Tierleichen) als erste morgens nach der Reinigung der Maschinen verarbeiten.
Die Mutter meiner Freundin hat die Küche rausgeworfen aus der Wohnung, weil da Fleisch verarbeitet worden war. Sie war selbst aber "nur" Vegetarisch.
Auch skurril......😕
Diese Entscheidung, wen man unterstützt oder wen nicht und was die wahren Motive sind- abschöpfen- mitmachen- neue Zielkunden- neue Einnahmequellen - am Ende entscheidet der Markt, was geht und was nicht. Wenn etwas zu wenig geht, verliert auch der größte Idealist.
Manchmal sind auf der Tanzfläche nur Teufel - aber ganz ohne Tanz gar kein Sieg.
vegan356 PostsmännlichRhein/MainLevel 3
01.10.2023Gaaanz toller Thread und super Antworten! Danke 🙏🏻🙏🏻
Ich sehe es auch eher pragmatisch, jedes verkaufte vegane Produkt von z.B. Rügenwalder bedeutet ein tierausbeutendes Produkt weniger. Wobei ich auch versuche, bestimmte Konzerne zu vermeiden. Was gar nicht so einfach ist, Nestle z.B. mit glaube ich tausend Marken (Garden Gourmet kommt also niemals auf den Tisch). Es gibt eine App names Buycott, ist eher US zentrisch, aber man sich den Stammbaum der Firmen anschauen und in seiner Kaufentscheidung mit einfließen lassen.
Und die Motivation eines kleinen Start-Up muss (kann aber) ja auch nicht ethischer Natur sein.
Letztendlich ist es ja schön, dass man überhaupt eine Auswahl hat. Am besten ist aber immer noch selbst machen (sofern es geht), da weiß man wenigstens was alles drin ist.