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Vergleich des Tierleids: Pflanzliche Ernährung vs. Weidekühe

Erstellt 07.08.2024, von Tingeltangelbob. Kategorie: Umwelt & Klima. 5 Antworten.

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Tingeltangelbob
Vergleich des Tierleids: Pflanzliche Ernährung vs. Weidekühe
07.08.2024
Hallo zusammen,

ich frage mich, welche Ernährung tierleidfreier ist und gleichzeitig alle notwendigen Nährstoffe für ein gesundes Leben liefert: der Konsum von natürlich gehaltenen Weidekühen oder der Anbau pflanzlicher Lebensmittel wie Soja. Hier sind ein paar Gedanken und Infos, die ich gerne zur Diskussion stellen möchte:

1.
Tierleid durch pflanzliche Landwirtschaft:


Bei der Produktion pflanzlicher Lebensmittel, besonders in Monokulturen wie Soja, sterben viele Tiere unbeabsichtigt durch Erntemaschinen, Pestizide und Lebensraumverlust. Das führt zu ziemlich viel Tierleid.


2.
Tierleid durch natürliche Weidehaltung:

Natürlich gehaltene Weidekühe leben unter besseren Bedingungen als in der Massentierhaltung. Sie grasen auf Weiden, haben weniger Stress und leben artgerechter. Trotzdem werden sie am Ende geschlachtet, was direktes Tierleid bedeutet. Der Umwandlungsfaktor von Gras zu Fleisch liegt bei etwa 10:1 bis 15:1.


3.
Vergleich der Tierleid-Bilanzen:

Es gibt Hochrechnungen, die sagen, dass mehr Kleintiere, Insekten und Bodenlebewesen bei der Produktion pflanzlicher Lebensmittel sterben als bei der Weidehaltung von Rindern. Diese Schätzungen berücksichtigen aber oft nicht die langfristigen ökologischen Auswirkungen.

4.
Ressourcenaufwand und Deathcrops im Vergleich:

Ressourcenaufwand:

Die Produktion von tierischen Lebensmitteln wie Fleisch benötigt mehr Land, Wasser und Energie als die Produktion pflanzlicher Lebensmittel. Zum Beispiel benötigt ein Rind große Mengen an Gras (10 bis 15 Kilogramm), um ein Kilogramm essbares Fleisch zu produzieren.

Deathcrops bei Pflanzlicher Ernährung:

Beim Anbau und der Ernte von Soja und anderen pflanzlichen Lebensmitteln sterben viele kleine Tiere durch mechanische Ernte, Pestizide und den Verlust ihres Lebensraums. Das intensive Bewirtschaften großer Flächen führt also zu mehr "deathcrops".

Deathcrops bei Weidehaltung:

Bei Weidekühen entstehen zwar durch die Haltung und Schlachtung direkte Todesfälle, aber die Kühe grasen oft auf Land, das für den Ackerbau ungeeignet ist. Dadurch gibt es weniger Eingriffe in bestehende Ökosysteme und weniger unbeabsichtigte Tötungen von Kleintieren.

Vergleich:

Obwohl die Weidehaltung mehr Land erfordert, kann das Tierleid durch weniger "deathcrops" theoretisch geringer sein. Pflanzliche Lebensmittel haben zwar einen geringeren Ressourcenaufwand, führen aber durch intensive Landwirtschaft und mechanische Ernte zu mehr unbeabsichtigten Tierverlusten.

5.
Möglicher Kompromiss (Für Veganer natürlich sehr unwahrscheinlicher):

Eine Ernährung, die überwiegend pflanzlich ist, aber ab und zu Fleisch von natürlich gehaltenen Weidekühen enthält, könnte ein guter Mittelweg sein. Das würde die intensive Landwirtschaft reduzieren und gleichzeitig die Nährstoffversorgung sicherstellen.

Fazit:
Die beste Ernährung, um Tierleid und ökologische Schäden zu minimieren und trotzdem alle notwendigen Nährstoffe zu bekommen, scheint eine überwiegend pflanzliche Kost mit gelegentlichem Fleischkonsum von natürlich gehaltenen Weidekühen zu sein. Die genaue Bilanz des Tierleids hängt aber von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Art der Lebensmittelproduktion und der Weidehaltung.

Bin gespannt auf eure Gedanken und Erfahrungen dazu!

Gesperrt: Troll
Benutzerbild von Libio
vegan1.469 PostsweiblichBERLINLevel 4
07.08.2024
Das wurde hier x-fach immer wieder diskutiert.
Die romantische Vorstellung von natürlicher Weidehaltung hat nichts mit der Realität zu tun, und selbst bei den 0,5% der Kühe in Deutschland die ganzjährig auf der Weide stehen, ihre Kälber behalten können und vom Jäger erschossen werden, handelt es sich um Qualzuchten mit großem Becken, Rieseneutern und Nährtoffmangel, obwohl für sie Urwälder abgeholzt werden (nicht fur die Veganer, sondern für die Tiere).
Von Wiese und Stroh müssten die Tiere verhungern, ua saugt die Milch das ganze Kalzium aus den Knochen. usw.

Deine lange Abhandlung ist hier irgendwie fehl am Platz, denn diese Argumente fallen bei mir unter Bullshit-Bingo

2x bearbeitet

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Tingeltangelbob
07.08.2024

Ich verstehe deinen Punkt und stimme zu, dass die Realität der Weidehaltung oft nicht den romantischen Vorstellungen entspricht. Aber lassen wir die Realität der aktuellen Praktiken mal außen vor und betrachten die theoretischen Aspekte.

Selbst wenn wir annehmen, dass die Weidehaltung nicht ideal ist und die Kühe schlechter gehalten werden als gewünscht, gibt es immer noch erhebliche Unterschiede in Bezug auf Ressourcenaufwand und indirektes Tierleid (Deathcrops).


Wichtiger Punkt:


Bei der mechanischen Ernte von Pflanzen sterben viele Kleintiere, Insekten und Bodenlebewesen. Studien legen nahe, dass die Zahl der unabsichtlich getöteten Tiere bei der Produktion pflanzlicher Lebensmittel höher sein kann als bei der Weidehaltung von Rindern.


Das bedeutet, dass selbst bei nicht perfekten Haltungsbedingungen für Weidekühe möglicherweise weniger Gesamtleid entsteht als bei der intensiven pflanzlichen Landwirtschaft. Eine Ernährung, die überwiegend pflanzlich ist, aber gelegentlich mit Fleisch von Weidekühen ergänzt wird, könnte also insgesamt weniger Tierleid verursachen.


Natürlich bleibt die praktische Umsetzung herausfordernd und oft problematisch, wie du richtig anmerkst. Aber quantitativ gesehen, könnte dieser Ansatz weniger Leid verursachen.

Gesperrt: Troll
Benutzerbild von Juergen22
vegan202 PostsmännlichLevel 3
07.08.2024
Mindestens 2/3 der Landfläche werden dazu benutzt Nahrungsmittel für "Nutztiere" anzubauen und auch dort werden Lebewesen verstümmelt und getötet. Das alles geschieht mit immer größeren Maschinen, diese vom Menschen genuzten Tiere hinterlassen eine Menge Kot und Urin, alles landet wieder auf Äckern und Wiesen. Beschäftige dich bitte realistisch mit der Sache, gehe mal raus aufs Land und schaue dich dort mal um.

Je öfter du eine Rechtfertigung wiederholst, desto eher glaubst du selbst daran.
Kognitive Dissonanz.

Benutzerbild von Salma
vegan2.554 PostsweiblichBerlinLevel 4
07.08.2024
so ganz ohne persönliche vorstellung?

wenn unsere mittiere endlich persönlichkeitsrechte bekämen, wäre das hier nur noch "mindf***". 👋

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Tingeltangelbob
07.08.2024
Zitat Juergen22:
Mindestens 2/3 der Landfläche werden dazu benutzt Nahrungsmittel für "Nutztiere" anzubauen und auch dort werden Lebewesen verstümmelt und getötet. Das alles geschieht mit immer größeren Maschinen, diese vom Menschen genuzten Tiere hinterlassen eine Menge Kot und Urin, alles landet wieder auf Äckern und Wiesen. Beschäftige dich bitte realistisch mit der Sache, gehe mal raus aufs Land und schaue dich dort mal um.

Je öfter du eine Rechtfertigung wiederholst, desto eher glaubst du selbst daran.
Kognitive Dissonanz.



Es stimmt, dass ein großer Teil der globalen landwirtschaftlichen Fläche für den Anbau von Futtermitteln für Nutztiere verwendet wird (etwa 1/3 weltweit). Diese Flächen könnten theoretisch effizienter genutzt werden, um direkt Lebensmittel für Menschen anzubauen. Bei natürlich gehaltenen Weidekühen spielt dies jedoch eine geringere Rolle, da sie oft auf Flächen grasen, die für den Ackerbau ungeeignet sind. Hier wird also weniger Ackerland für den Anbau von Futtermitteln beansprucht.

Natürlich gehaltene Weidekühe ernähren sich von Gras und benötigen daher kein zusätzlich angebautes Futter wie in der intensiven Tierhaltung. Dies reduziert den Bedarf an Ackerland für Futtermittel und damit auch die damit verbundenen Deathcrops. Dennoch werden auch bei der natürlichen Weidehaltung Kleintiere und Bodenlebewesen durch das Grasen und die landwirtschaftlichen Praktiken beeinträchtigt. Allerdings ist der Umfang dieser unbeabsichtigten Tötungen wahrscheinlich geringer als bei der intensiven Landwirtschaft.

Die durch Nutztiere produzierten Abfallprodukte wie Kot und Urin werden häufig als Dünger verwendet. Dies kann sowohl positive Effekte (Nährstoffrückführung) als auch negative Effekte (Überdüngung, Verschmutzung) haben.

Mein Ziel ist es nicht, irgendetwas zu rechtfertigen, sondern objektive Fakten und Statistiken zu betrachten, um das meiste Tierleid zu vermeiden. Dabei ist es wichtig, alle Aspekte zu berücksichtigen, einschließlich der Auswirkungen auf Kleintiere. Es geht mir darum, das meiste Tierleid zu vermeiden, und das schließt sowohl Nutztiere als auch Kleintiere ein. Bei der Betrachtung der Deathcrops in der pflanzlichen Landwirtschaft ist klar, dass viele Tiere durch mechanische Ernte getötet werden. Dies sollte in der Diskussion genauso berücksichtigt werden wie das Leid von Kühen und Rindern.


Zu deinem Punkt der kognitiven Dissonanz: Es geht hier nicht darum, irgendetwas zu rechtfertigen, sondern auf Basis von Fakten zu diskutieren. Für mich haben Kleintiere genauso eine Bedeutung wie Kühe, und die Gesamtbilanz des Tierleids ist keine Rechtfertigung, sondern eine Frage der ethischen Bewertung.

Gesperrt: Troll
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