Hallo,
Ich fand die Frage von Salma eigentlich sehr interessant und berechtigt. Manchmal lassen sich zB Flugreisen nicht vermeiden (-> Geschäftsreisen) und sie hat hier ja selbst geschrieben, dass sie Probleme mit ihrer psychischen Gesundheit hat und schließlich entschieden hat, dass der Nutzen hier erstmal den Schaden aufwiegt. Aber nicht, dass es keinen Schaden gibt. Klar sind Flugreisen klimaschädlich und sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Durch Kompensationsmöglichkeiten kann dazu aber ein Ausgleich (wenn auch vllt nicht vollständig) geschaffen werden, bis es vielleicht andere Alternativen gibt.
Das soll jetzt nicht heißen, dass ich denke, es würde nichts machen, wenn jeder nun zweimal jährlich eine Flugreise unternehmen würde. Aber einmal in vielen Jahren, während man zusätzlich auf seinen Lebensstil achtet, kompensiert und sonst fast nie reist, ist nun in meinen Augen nicht das schlimmste Verbrechen. Noch dazu kommt, dass Flugzeuge für 2,8% der globalen CO2 Emissionen verantwortlich sind, viel schlimmer sind insgesamt der Straßenverkehr, Wohnen und Industrie. Natürlich heißt das nicht, dass diese Emissionen egal sind und was vermeidbar ist, sollte vermieden werden.
Ich wiederhole mich, aber ich denke wie erwähnt nicht, dass Flugreisen „gut“ sind, zumindest umwelttechnisch gesehen.
Was ich jedoch nicht verstehe, ist, wie hier nun teils auf @Salma „rumgehackt“ wird. Sie hat eine Entscheidung getroffen und eine berechtigte Frage gestellt, die thematisch doch auch in ein nachhaltigkeitsorientiertes Forum passt.
Jeder mag jetzt dazu denken, was er möchte, aber die Art wie persönliche Lebensentscheidungen hier plötzlich diskutiert werden, kann ich nicht nachvollziehen.
Zitat Steja:Zitat Salma:
Ich .... habe keine KInder in die Welt gesetzt, was alles sehr in die CO2-Einsparung einfließt.
Wegen CO2-Einsparung auf Kinder zu verzichten - wenn ich mir das vorstelle, dann tust du mir sooo doll leid. Auf das größte schönste Glück im Leben zu verzichten, das ist sehr traurig.
Essen, Trinken, Fortpflanzen, Nachwuchs großziehen, das sind die natürlichen Dinge des Lebens, (im Gegensatz zum Autofahren und Flugzeug fliegen) die sollte man keinem Menschen und überhaupt keinem Lebewesen vorenthalten.
@Steja, Salma hat doch nie gesagt, dass das der
einzige Grund ist. Es gibt sehr viele Menschen, die kinderlos glücklich sind und frei entschieden haben, keine Kinder zu bekommen.
Sich frei dafür entscheiden zu können, mit Gedanken an das Leben in der Zukunft möglicher Kinder, die eigene Gesundheit und globale Probleme, dass man keine Kinder haben möchte, ist doch eigentlich etwas sehr gutes.
Besser jedenfalls, als wenn
jeder Kinder haben würde, ganz egal, ob er/sie eventuell Gendefekte weitervererbt, mental nicht fähig ist, Kinder zu versorgen, finanziell/sozial gesehen nicht die Möglichkeit hat, sich um Kinder angemessen zu kümmern oder schlichtweg keine Kinder mag und daher weiß, dass es sowohl zu seinem besten als auch dem der potenziellen Kinder wäre, ebenjene nicht zu bekommen.
Das würde dann nämlich zu deutlich mehr Leid führen, einerseits auf der Seite der Eltern, aber vor allem auch auf Seite der Kinder.
Ganz zu schweigen davon, welcher Zukunft wir womöglich entgegenblicken. Keiner weiß, ob sich die Klimakrise noch abmildern lässt, wieviele Dürren und Hungersnöte, politische Revolten, Kriege und Katastrophen uns noch bevorstehen. Es mögen wenige sein, es mögen viele sein (was derzeit leider deutlich wahrscheinlicher ist), aber ich verstehe jedenfalls, warum jemand sich dagegen entscheidet, in so eine Welt Nachwuchs hineinzusetzen.
Natürlich ist es schlimm, wenn jemand, der sich Kinder wünscht, keine bekommen kann und das ist ein sehr schwerer Schlag für die betreffende Person.
Man sollte aber nicht davon ausgehen, dass ausnahmslos jeder nur mit Kindern glücklich werden kann.
Im Bezug auf, wenn „ALLE“ das tun würden, was ich tue“:
Dann sollte man seinen gewalttätigen Ex-Mann ignorieren, der schon für einen selbst eine große Bedrohung darstellt, und beschließen, es ist egal, ob Kinder in einem sie misshandelnden Elternhaus groß werden?
Man sollte ignorieren, dass man an chronischen Depressionen leidet und keinen Kindern gerecht werden
kann?
Es wäre ja schön, wenn es nur glückliche, liebende Eltern gäbe, aber davon sind wir in der Realität leider weit entfernt.
Auch kann man hier bedenken, wenn
niemand mehr Auto fahren würde, kämen viele Leute nicht an ihren Arbeitsplatz, weil dieser per Bus und Bahn nicht zu erreichen ist. Das ÖPNV-System ist ausbaubedürftig, ganz klar, und es wäre toll, wenn jeder dieses nutzen könnte. In diesem Moment, in dieser Zeit, ist das aber nicht jedem möglich und das sollte man bedenken, wenn man sagt, dass jeder es so machen sollte, wie man selbst.
Auch wenn
niemand auf der ganzen Welt mehr Fleisch essen würde, dann würden manche indigenen Stämme verhungern. Ist das ein Argument gegen Veganismus? Nein. Aber es ist meiner Meinung nach schon wichtig, nicht zu vergessen, dass man unsere Welt eben nicht einfach in schwarz und weiß einteilen kann.
Es ist eher so, dass zB
weniger Menschen Kinder bekommen sollten. Es müssen/sollten gar nicht „alle“ sein, aber etwas Bevölkerungsrückgang schadet unserer Welt nicht, denn sie ist schon jetzt überbevölkert.
In Anbetracht dessen, wieviele Menschen in überbevölkerten Ländern unter Armut leiden, die gleichzeitig (da schlechtere Bildung & weniger Verhütungsmittel, evtl auch Religion als Hindernis) mehr Kinder haben, sollte der Fokus doch erstmal darauf liegen, diesen jetzt lebenden Menschen zu helfen. Davon, dass wir uns über ein Aussterben der Menschheit Sorgen machen müssen, sind wir (allein auf die Vermehrungsrate bezogen) weit entfernt und die Begründung, dass keine Kinder haben schlecht ist, weil sonst die alten Menschen unversorgt sterben werden, ist im Kontext der derzeitigen Realität gesehen, meiner Meinung nach, etwas weit her geholt.
Das alles ist hier aber ziemlich off Topic.
Mich würden weitere Tipps zur CO2 Kompensation sehr interessieren, denn ich kenne da bisher leider nicht viele Möglichkeiten.
Außerdem fände ich es spannend, zu erfahren, welche weiteren Kompensations- (nicht Vermeidung, welche sicher idR am besten ist, da ist mir aber schon relativ klar, was sich tun lässt) möglichkeiten es für andere entstehende Umweltschäden gibt. Wie hier in dem Kontext genannt, Lärmbelastung, oder auch die Folgen der Treibstoff/Materialgewinnung.
Und auch wenn man nicht fliegt/Auto fährt, sind solche Informationen sicher gut zu haben, da man ja auch so in derartige Projekte investieren kann.
Viele Grüße