vegan85 PostsweiblichEuskirchenLevel 3
26.02.2023Ich habe mich vor einiger Zeit auch einmal mit dem Thema näher befasst und kann mich noch daran erinnern, dass als Hauptgründe für die geringen Strafen, neben Personalmangel vor allem die Unwissenheit der Richchter*innen entscheidend waren. Die meisten Richter*innen befassen sich kaum mit Tierschutz und Tierrechte und haben deutlich mehr Erfahrung mit "klassischen" Fällen.
Aber Lobbyismus (Der Bauernverband und die Milchindustrie lässt grüßen) spielen natürlich auch eine entscheidende Rolle.
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
26.02.2023Professor Bülte, Mannheim, spricht deshalb seit Jahren von "institutionalisierter Kriminalität".
Es sind keineswegs nur die Richter, die fast kein Wissen über die Materie haben, ebenso wenig haben dies die damit befassten Staatsanwälte oder gar die Polizei.
Übrigens auch die wenigsten Tierschützer können einem "studierten" Landwirt oder anderen Tierquälern sachlich rechtssicher ebendiese Tierquälerei nachweisen. Auch deshalb laufen Strafanzeigen in diesem Bereich häufig ins Leere.
Es gibt unendlich viel zu tun, damit auch die Veterinäre in die Lage versetzt werden, ohne jeden Druck oder gar Bedrohungen ihrer Arbeit nachgehen zu können.
Maßnahmen:
1. Veterinärämter in Landeshand, nicht mehr auf kommunaler Ebene, wo sich die handelnden Personen u.U. freitags am Stammtisch und sonntags in der Kirche treffen...
2. Wechsel im rollierenden System der Veterinäre in den einzelnen Bezirken - aus den gleichen Gründen.
3. Neufassung des Strafrechtes in Bezug auf Tierschutz, damit endlich dem GG zum Durchbruch verholfen werden kann.
4. Durchforstung aller tierbezogenen Verordnungen und Gesetze auf Widersprüche und Fehler und Korrektur ebendieser. (Wusste hier jemand, dass es erlaubt ist, gefesselte lebendige Hummer bis zu 14 Tagen auf einem "feuchten Tuch" im Kühlschrank aufzubewahren?)
5. Neufassung des Tierschutzgsetzes
Mir fallen noch viele Sachen ein, aber ihr müsst das ja auch noch lesen...