Ich hoffe, ich darf mich noch dazu äußern, auch wenn der Thread schon etwas ruht. Wenn nicht, dann bitte bescheid sagen, dann mache ich das in Zukunft nicht mehr. Aber ich würde gern noch meine Meinung und Veränderung/Erfahrung mitteilen wollen.
Ich war einmal klassische Turnierreiterin im Springen und Dressur. Tiere habe ich zu der Zeit auch schon sehr geliebt und gut behandelt. Aber es war völlig normal für mich, sie zu reiten und ihnen einen Sattel aufzulegen und ein Gebiss ins Maul zu geben. Ich hielt das für "normal".
Viel später, im Zuge des ethischen Veganwerdens dann, kam (m)ein Umdenken. Es fing erstmal damit an, gebisslos zu reiten, nicht mehr zu springen und auch keine typische Dressur mehr zu reiten. Es folgten Ausritte in der Natur, im Einklang mit dem Pferd. Spüren, ob es traben oder galoppieren möchte, etc. Eine Einheit bilden.
Doch auch das eckte irgendwann bei mir selbst an. Denn es entspringt (m)einem Egoismus, das Pferd für mich (be)nutzen zu wollen. Und das wollte ich nicht mehr. ABER, es gibt tausende von Pferden, die (noch) gezüchtet werden und trainiert werden müssen. Trainiert im Sinne von "gymnastiziert". Sie wurden so "hochgezüchtet" für diese Leistungen, den Leistungssport. Sie würden verkümmern und leiden. ABER, man muss sie deshalb nicht reiten, man kann sie, wie gesagt, gymnastizieren, z. B. über Longenarbeit. Und wer nun schon ein Pferd hat und zum Umdenken kommt, der kann einfach Abstand nehmen von der klassischen Dressur und dem Springen und sein Pferd zum Freizeitpferd machen, es auslasten und ihm sein Gnadenbrot später geben.
Ich habe kein Pferd mehr. Jedenfalls momentan nicht. Würde aber natürlich, wenn es passt finanziell und vom Platz her, jeder Zeit eines in Not aufnehmen, welches ich dann aber nicht reiten würde. Aber noch existieren all die gezüchteten und gequälten Kreaturen und brauchen ein Zuhause, wenn sie ausgedient, krank oder nicht mehr gewollt werden.
ABER, das war ein Prozess des Umdenkens, wie das Veganwerden damals auch.