ja Chrissie, so denke ich auch: es muss auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Mitgeschöpfes eingegangen werden. Es gibt ja auch Tiere, die nicht schüchtern sind sondern menschliche Interaktion mögen - nur diese sollten dann von Fremden und auch nur dosiert besucht werden können, während die schüchternen und ängstlichen ihre wohlverdiente Ruhe haben sollten vor menschlicher Bedrängung.
Für uns Menschen ist es toll, den anderen Lebewesen begegnen zu dürfen. Ich habe mal ein 6 Wochen altes gerettetes Bullenkalb/Baby besuchen dürfen. Ich wollte gar nicht nah ran, ihn aus gebührendem Abstand bestaunen. Dann sagte der Tierpfleger, ich solle an ihn ran, er möge es sehr, gekrault zu werden. Das tat ich. Boah - es war soooo eine "göttliche" Begegnung für mich
. Sein großer Brustkorb, wie er sich bewegte beim Atmen, sein Schnaufen. Ich war so berührt, er war so beeindruckend, und auch wenn ich nicht gläubig bin, das war, als ob mir etwas überirdisches/göttliches geschenkt wurde, dass mir die Tränen kamen, auch jetzt noch, wenn ich daran denke. Er drückte fest sein Kinn in meine kraulende Hand. Voller Vertrauen.
Und als ich aufhörte, etwas wegging, kam er hinterher und schubste mich entschieden an, dass ich weitermachen solle.
Wenn Mensch DAS erleben durfte, kann das sicher einiges bewirken und beim Umdenken helfen. Aber diese Art der Begegnung greift eben nur auf der individuellen Ebene, damit sich bei einzelnen Menschen etwas ändert.
Viel wichtiger ist, dass sich endlich auf politischer Ebene im großen Stil etwas ändert - unseren Mitgeschöpfen auf der ganzen Welt ihre Rechte von uns Menschen zugesprochen bekommen, die sie doch eigentlich naturgegeben schon immer hatten, und die wir ihnen einfach geraubt haben, nur weil wir es können.
Ich las von einem Lebendhof mit Kühen, der bewusst Politiker einlädt, um diese in der Begegnung mit den Kühen für Argumente besser erreichbar zu machen. Das finde ich überzeugend!