Hallo zusammen,
ich heiße Nadine, bin 22 Jahre jung und studiere derzeit in Tübingen, im schönen Schwabenland, Germanistik und Geschichte auf Lehramt.
Seit fast sieben Jahren ernähre ich mich aus vorrangig ethischen Gründen vegetarisch. Die vegetarische Ernährung ist mir zu keinem Zeitpunkt schwer gefallen, da ich voll und ganz hinter dem stehe, was ich tue. Auch meine Familie unterstützt mich dabei und ich konnte sogar die eine oder andere Person (meine Mutter, meinen Freund, meine Cousine...) durch meine Begeisterung dafür dazu bewegen, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Inzwischen ernährt sich meine halbe Familie vegetarisch.
Nun ist es so, dass ich mich, insbesondere im letzten halben Jahr, sehr intensiv mit veganer Ernährung und all ihren Aspekten auseinandergesetzt habe. Damit einhergehend habe ich bewusst versucht, tierische Produkte wie Milch und Eier zu meiden und habe sie für mich selbst schon gar nicht mehr eingekauft. Meine selbst gekochten Gerichte habe ich nach und nach "veganisiert" und mir fehlt dabei nichts. Schwierig waren und sind meine Konditionierung auf viele nicht-veganen Süßigkeiten und Snacks und das Essen außer Haus (auch bei meinen Schwiegereltern in spe...). Ich habe in den letzten Monaten also zunehmend auf tierische Produkte verzichtet, ganz geschafft habe ich es aber nicht, die vegane Ernährung in meinen Alltag zu integrieren.
Seit knapp einer Woche habe ich nun aber für mich beschlossen, dass ich diesen schwammigen Zustand nicht mehr will. Ich will mich aus tiefster Überzeugung heraus vegan ernähren und tue das seitdem auch. Bis jetzt fällt es mir erstaunlich leicht. Gerade in einer Stadt wie Tübingen findet man auch auf die Schnelle leckere vegane Gerichte und zu Hause nehme ich mir die Zeit und versuche, möglichst ausgewogene, abwechslungsreiche Gerichte zu kochen oder Smoothies zu mixen. Ich bin sehr gespannt, wie sich das in den kommenden Wochen so gestaltet.
Naja, und hier bin ich gelandet, weil ich mich gerne mit Gleichgesinnten austauschen will und noch einiges über das Vegan-Sein lernen will, damit ich mich möglichst gesund und ausgewogen ernähre und keine Mangelerscheinungen bekomme (veganes Vitamin B12 nehme ich bereits in Tablettenform zu mir.
).
In der Familie meines Freundes erlebe ich durch deren Aussagen und Bemerkungen in letzter Zeit regelrechte Frustrationsmomente, da sie es, als überzeugte Fleischesser, ganz furchtbar finden, auf tierische Produkte zu verzichten. Ganz zu schweigen davon, dass ich ihnen neulich allen Ernstes erklären musste, dass eine Kuh ihre Milch nicht für uns Menschen produziert sondern für ihr Kälbchen - sie dachte, dass die Euter einer Kuh platzen würden, wenn wir sie nicht melkten und dass diese Tiere ohne uns deshalb nicht überlebensfähig sind.
Einen kleinen/großen inneren Konflikt bereiten mir außerdem meine beiden allerliebsten Kater. Ich möchte sie auf gar keinen Fall vegetarisch/vegan ernähren, da Katzen nunmal Fleischesser sind und ich persönlich es für schwachsinnig und ungesund halte, ihnen das Fleisch zu verwehren. Wir ernähren sie von Anfang an mit BARF, falls das jemandem was sagt. Da weiß man wenigstens, was drin ist. Deshalb ist unsere ganze Tiefkühltruhe mit Fleischvorräten gefüllt. Den ethischen Konflikt, den ich da mit mir austrage, kann ich gar nicht so genau beschreiben. Vielleicht wissen vegane Katzenhalter, was ich meine?! Vielleicht mach' ich aber auch aus einer Mücke einen Elefanten.
So, jetzt hole ich erstmal meinen ersten veganen Schokokuchen aus dem Backofen und stöbere dann ein bisschen im Forum rum.
Ich freue mich auf den zukünftigen Austausch mit euch!
Liebe Grüße
Fielly/Nadine