Gestern habe ich einen Eintopf gegessen und mein Vater meinte, dass er und mein Bruder sich darüber einig seien, dass es nicht gesund sei, was ich mache.
Ich habe ihm gesagt, dass es zahlreiche Studien gibt, die eine vegane Enährung als eine gesunde erachten. Ich könne ihm ein Buch dazu empfehlen.
Sicherlich macht er sich nur Sorgen. Aber auf meine Entgegnung meinte er bloß: "Siehst du? Du nimmst alles persönlich und man kann dir nichts sagen!"
Mein Partner und ich führen eine Fernbeziehung. Er ist ein Fleischesser und ich habe nicht vor ihn zu ändern. Er isst ungefähr einmal die Woche Fleisch und bezahlt dann auch 30 Euro für ein Steak. Er isst Low Carb, viele Eier und so. Er hält meine Ernährung für zu einseitig und meint der Mensch sei dafür ausgelegt Fleisch zu essen.
Soweit so gut. Im Moment stelle ich mir die Frage, was mit etwaigen Kindern ist. Er ist ganz klar dafür, dass Kinder alles essen dürfen und Fleisch und Co. für eine gute Entwicklung brauchen. Bisher habe ich immer gedacht, dass es für mich okay wäre, meinen späteren Kindern Fleisch vorzusetzen. Inzwischen denke ich da anders. Es ist natürlich eine Kleinigkeit, die Kinder sind noch lange nicht da, aber es sind grundliegende Fragen, die mich beschäftigen. In den letzten Monaten haben wir uns voneinander distanziert. Er weicht Gesprächen aus. Sendet Signale, die widersprüchlich sind und mich irritieren. Er will an der Beziehung festhalten, drückt mich trotzdem weg.
Ich habe beschlossen in seine Nähe zu ziehen (Er hat unbefristeten Job, möchte nicht umziehen) und frage mich ob das ausreicht, um wieder zueinander zu finden. Ich habe meine Pläne geändert um eine Chance zu finden, dass wir das hinbekommen können. Denn ich liebe ihn. Er meint dann würde alles laufen, die Distanz habe einfach dazu geführt, dass er seine Gefühle zur Seite geschoben habe.
Durch die sehr reduzierte Kommunikation, ausgefallene Treffen und so frage ich mich wirklich ob es Sinn macht in seine Nähe zu ziehen, wenn ich für ihn eine Nebensächlichkeit bin? Die erste Geige muss ich nicht in seinem Leben spielen. Aber erst nach Eltern, Arbeit, Freunden und Sport zu kommen ist hart. Das hat jetzt ziemlich wenig mit Veganismus zu tun. Bitte verzeiht mein Ausschweifen. Ich bin ziemlich frustriert und weiß gerade nur, dass ich
1) vegan leben,
2) einen guten Arbeitsplatz finden,
3) meine Hobbies ausbauen und
4) ein Buch schreiben
möchte.
Zu denken, man selbst nimmt den Partner viel wichtiger als er einen selbst ist bitter.
Also versuche ich gerade emotional auf Distanz zu gehen und mich um mein Leben zu kümmern. Dazu denke ich viel nach, lese, recherchiere.
Beim Essen achte ich darauf, möglichst frische Zutaten zu verwenden. Ich esse viel Obst (im Moment meist Bananen, Äpfel, Beeren), Salat, Zucchini, Paprika, Haufenweise Möhren, Suppen, Eintöpfe, Kartoffeln. Manchmal gibt es Nudeln mit Tomatensauce. Nicht allzu gesund, aber sehr lecker sind die veganen Pancakes, die ich schon öfter gemacht habe. Darin ist Apfelsaft, Soja-Reis-Drink, eine Prise Salz, Zimt, etwas Zucker, gemahlene Mandeln und Mehl, Backpulver, Mineralwasser. Weizenmehl. Vielleicht lässt sich das noch durch ein anderes ersetzen. Jedenfalls lassen die sich ohne Fett in der Pfanne braten und am liebsten esse ich sie mit Ahornsirup und frischem Obst oder mit Pflaumenmus. Seit Kurzem habe ich die Kokosmilch für mich entdeckt.
Ich esse sehr gerne Schokolade und esse sie auch weiterhin als halbbitter und eine Marzipanschokolade, beide vegan. Von denen sollte ich weniger essen. Vielleicht gehe ich dazu über, jeden Tag ein Stück zu essen, anstatt manchmal eine ganze Tafel zu verdrücken.
Im Moment bin ich auch am Durchprobieren. Veganer Schokoladenkuchen, vegane Mayo für den Nudelsalat, vegane Waffeln. Sowas Süßes gibt es aber nicht jeden Tag.