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Immer müde und schlapp?

Erstellt 04.06.2025, von Lupina. Kategorie: Neu hier. 27 Antworten.

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Themen-Starter2 PostsLevel 1
Immer müde und schlapp?
04.06.2025
Hallo zusammen,

ich haben großen Respekt vor jedem, der sich vegan ernährt. Ich habe es leider nie lange durchgehalten, vielleicht habt ihr ja einige Tipps für mich.

Ich hatte immer nach 2-3 Wochen veganer Ernährung das Problem, dass ich sehr müde und kraftlos war und mir auch schnell schwindelig wurde.
Ich vermute, dass ich da vielleicht einen Nährstoffmangel bekomme oder vielleicht zu wenige Proteine esse.
Eisentabletten nehme ich bereits regelmäßig, da ich bereits als Allesfresser unter Eisenmangel leide.


Ich habe auch einige Unverträglichkeiten/Allergien, was die Auswahl der Produkte weiter einschränkt. Vielleicht könnt ihr mir da gute Alternativen empfehlen.

Ich habe Zölliakie, also Glutenunverträglichkeit. Seitan, Hafermilch und alles was irgendwie paniert ist (zB veganes Schnitzel) fällt also schonmal weg.
Ich bin ebenfalls gegen Soja allergisch.
Dadurch fallen sehr viele der Fertigprodukte, die es für Veganer gibt leider ebenfalls weg.


Irgendwie bleiben dann als Proteinquelle gefühlt immer nur noch Nüsse und Linsen übrig, aber ich hab auch keine Lust, jeden Tag immer nur Linsen zu essen...

Hattet ihr auch Probleme bei der Umstellung das es euch so schlecht ging?

Benutzerbild von Libio
vegan1.945 PostsweiblichBERLINLevel 4
04.06.2025
hallo, und herzlich willkommen!
Nein, mir ging es langsam aber sicher immer besser, aber ich habe - außer für Tiermilch -keine Unverträglichkeiten.
Es war sogar eine Riesenerleichterung, als ich das erkannte, als mein Bauchgrummeln ab Benutzung von Pflanzenmilch nicht mehr vorkam.

Hafer ist doch glutenfrei, oder? Und trotzdem verträgst du ihn nicht?
Es gibt doch auch inzwischen so viele pflanzlichen Milchs, von Erbse über Mandel, Reis oder Lupine. Und viel mehr.

Da du von deinem Eisenmangel weißt, gehe ich davon aus, dass du schon regelmäßig dein Blut testen lässt.

Mein persönlicher Eisenwert hat sich durch das viele grüne Gemüse übrigens verbessert.

Im Magazin gibt es noch Tipps, was man dem Arzt besonders nahe legen könnte zum Testen, insbesondere die B12-Speicher (nicht allein, was im Blut kursiert, sondern was gespeichert ist)

Tipps per Ferndiagnose sind nicht möglich, wir sind ja keine Ärzte und wissen auch nicht, wovon du wie viel gegessen hast.

Eiweißhaltige Pflanzen gibt es viele, nicht nur Linsen. Da findest du auch eine schöne Zusammenfassung im Magazin. Und nach 2 Wochen hat man nicht gleich einen Eiweißmangel, es sei denn man ist vorher schon an der Grenze, aber das gibt es in unseren Regionen eigentlich normalerweise bei gesunden Menschen mit durchschnittlicher Ernährung nicht.


Kilian hat im Magazin Artikel und Intervievs von veganen Fachleuten zu den kritischen Stoffen und zu den entsprechenden Pflanzen zusammen getragen.

Lies doch einfach mal da rein.
zb hier
https://vegpool.de/magazin/veganer-protein-quellen.html

Du musst im übrigen keine veganen Fertigprodukte essen, ebenso wenig wie als omnivor Lebende. Da ist kein Unterschied. Steaks oder Bratwürste &Co gibt es auch aus Pilzen oder Erbseneiweiß. Ständig gibt es neue Entwicklungen.

Auf jeden Fall kann ich dich nur ermutigen, dich durchzuprobieren, viele von uns haben eine kürzere oder längere Umstellungszeit erlebt.

Jede Mahlzeit ohne Tier ist ein Gewinn.
Ich wünsche dir viel Gesundheit und Freude auf deinem Weg!

5x bearbeitet

Benutzerbild von Salma
vegan2.918 PostsweiblichBerlinLevel 4
04.06.2025
willkommen, und lieben dank, dass du versuchst, durch deine ernährung leben zu retten!! 🤗💚🌱

nun muss es so klappen, dass es dir dabei auch gut geht!

achtest du denn mit zöliakie streng auf die vermeidung von gluten? ich glaube, das ist eine schwerwiegende erkrankung bei der es wichtig ist, sehr konsequent zu sein.
deshalb würde ich dir empfehlen, dir einen veganen ernährungsberater zu leisten - das ist sicher sehr gut investiertes geld!

was allgemeine schlappheit angeht: bei mir äusserte sich darin einst ein durch den arzt entdeckter vitamin-d-mangel.

aber schlappheit ist ein symptom, das auf sooo viel verschiedenes hinweisen kann.... das ist stochern im nebel... vorlleicht fehlz dir b12, vitamin a oder was ganz anderes aus der weiten riege von vitaminen/nährstoffen...

übrigens gibt es schon auch glutenfreie fertigessen, auch paniertes (da mit maisflocken). man muss sich leider nur die mühe machen, diverse geschäfte zu checken. aber das fastfood wird sicher nicht dein problem beheben...


auch haferflocken gehen meiner kenntnis nach bei glutenunverträglichkeit, und natürlich diverses pseudogetreide.

wie alt bist du denn? kochst du gerne?

1x bearbeitet

Benutzerbild von Fussel
vegan87 PostsweiblichLevel 3
04.06.2025
Herzlich willkommen Lupina!

Hast du bei deinen veganen Versuchen darauf geachtet, genug zu essen? Je nachdem, wie man kocht, hat oft die gleiche Menge Essen in veganer Form weniger Kalorien. (Ich hatte jedenfalls riesigen Huger nach der Umstellung. 😄)

Hast du es schon mal “fast-vegan” probiert, mit einer tierischen Zutat, z.B. Ei und war es dann besser? Bzw. anders formuliert: Wenn du den Versuch, dich vegan zu ernähren, abbrichst, was konsumierst du dann und wie wirkt es sich auf deine Beschwerden aus? - Vielleicht gibt dir das erste Anhaltspunkte für die Ursachenforschung.

2x bearbeitet

Benutzerbild von Spinatwachtel
vegan97 PostsweiblichAllgäuLevel 3
04.06.2025
Hallo Lupina - schön, dass du hier bist. 😊

Zitat Lupina:
Hattet ihr auch Probleme bei der Umstellung das es euch so schlecht ging?
Mir ging es da so ähnlich wie @Libio
👇

Zitat Libio:
Nein, mir ging es langsam aber sicher immer besser
Es ging mir ebenfalls "besser", im Sinne von einem leichteren Körpergefühl / mehr Energie.

Zitat Fussel:
Hast du bei deinen veganen Versuchen darauf geachtet, genug zu essen? Je nachdem, wie man kocht, hat oft die gleiche Menge Essen in veganer Form weniger Kalorien. (Ich hatte jedenfalls riesigen Huger nach der Umstellung. 😄)
Das finde ich auch einen nicht zu unterschätzenden Aspekt! 👍

-------

EDIT:
Zitat Lupina:
Irgendwie bleiben dann als Proteinquelle gefühlt immer nur noch Nüsse und Linsen übrig, aber ich hab auch keine Lust, jeden Tag immer nur Linsen zu essen...
Mir ist gerade noch etwas eingefallen zum Thema "Proteinquelle" - da kennen sich aber vielleicht andere noch besser aus und haben dazu Tipps:

Es gibt veganes Proteinpulver - man kann daraus Shakes machen oder ins Müsli rühren.

1x bearbeitet

Benutzerbild von smoothiemindset
omnivor8 PostsmännlichBerlinLevel 1
04.06.2025
Es gibt veganes Proteinpulver - man kann daraus Shakes machen oder ins Müsli rühren.


Ich mag das mit einer Mischung aus Mandel- , Erbesen- und Hanfsamenmehl, also eben nicht nur Linsen und Nüsse, und durch die Mischung auch pur genießbar (und gemischt im Müsli sowieso), wird geschmacklich nicht von den Hülsenfrüchten dominiert, und vielleicht ergibt sich geanau die richtige Mischung von Proteinen bzw. Aminosäuren, aber da habe ich leider auch nur Halbwissen.

Benutzerbild von Dana
vegan5.100 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
04.06.2025
Damit man ein vollständiges Aminosäureprofil bekommt – also alle acht essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge –, empfiehlt es sich, verschiedene pflanzliche Proteinquellen zu kombinieren. Hier sind bewährte Kombinationen und Einzelproteine, die ich kombinieren würde:


1. Erbsenprotein + Reisprotein
Erbsenprotein ist reich an Lysin, aber arm an Methionin.
Reisprotein hingegen enthält viel Methionin, aber wenig Lysin.

2. Hanfprotein
Enthält alle essenziellen Aminosäuren, wenn auch einige in geringerem Anteil.
Reich an Ballaststoffen, Omega-3-Fettsäuren und Mineralstoffen,aber nicht allein ausreichend bei hohem Proteinbedarf. Der Proteinbedarf liegt je nach Sportlichkeit zwischen 1 g und 2 g Protein pro kg Körpergewicht.


3. Quinoa- oder Amaranthprotein
Pseudogetreide wie Quinoa oder Amaranth enthalten alle essenziellen Aminosäuren.

4. Kürbiskernprotein
Enthält ein gutes Aminosäureprofil mit hoher Menge an Tryptophan und Arginin, sollte aber mit anderen Proteinen kombiniert werden.


5. Sojaprotein
Vollständiges Protein, enthält alle essenziellen Aminosäuren in gutem Verhältnis.
Sehr hochwertig, aber nicht immer gut verträglich für alle.

Ich persönlich ergänze mein Proteinpulver immer noch mit EAAs (essenzielle Aminosäuren), weil es mir schwerfällt, allein durch die Mahlzeiten auf 40 Gramm Protein pro Portion zu kommen. Für mich ist diese Menge wichtig, um die Muskelproteinsynthese optimal anzuregen und den Muskelaufbau bzw. die Regeneration bestmöglich zu unterstützen. Die zusätzliche Einnahme von EAAs sorgt dabei dafür, dass ich alle wichtigen Aminosäuren in ausreichender Menge erhalte, auch wenn die Mahlzeiten mal proteinärmer sind.



1x bearbeitet

Benutzerbild von Spinatwachtel
vegan97 PostsweiblichAllgäuLevel 3
05.06.2025
@Dana
Mega lieben Dank für die tolle Antwort von dir !! 👍😀
Da kann ich ganz viel selber draus ziehen.

Darf ich dich bei der Gelegenheit fragen, ob du eine Empfehlung für geschmacksneutrales Proteinpulver hast?
(ich kann Vanillegeschmack generell nicht ab, und Schokogeschmack im Müsli auch nicht)
Ich plane vorrangig, mein Müsli damit zu "pimpen".

Cool wäre, wenn es im stationären Handel verfügbare wäre oder wenigstens in einem Onlineshop, der nicht mit dem "großen A" beginnt (diesen boykottiere ich strikt).

Benutzerbild von Dana
vegan5.100 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
05.06.2025
Wenn es um vegane Proteinpräparate geht, habe ich persönlich mit den Produkten von Edubily sehr gute Erfahrungen gemacht. Viele vegane Proteinpulver haben leider den Nachteil, dass sie in der Textur eher sandig oder mehlig wirken. Hier wurde auch die oben bereits erwähnte Kombination aus Reis- und Erbsenproteinisolat eingesetzt.


Eine weitere Überlegung wäre, anstelle eines klassischen Proteinpulvers ein veganes Kollagenpräparat ins Müsli zu integrieren. Dieses zielt stärker auf die Unterstützung von Haut, Knochen, Sehnen und Bindegewebe ab. Um dennoch ein möglichst vollständiges Aminosäureprofil abzudecken, könnten ergänzend EAAs (essenzielle Aminosäuren) eingenommen werden. Auf diese Weise ließe sich sowohl der strukturelle Bedarf an kollagenbildenden Aminosäuren als auch der funktionelle Bedarf an essenziellen Aminosäuren sinnvoll abdecken.

Das vegane Kollagen von Edubily ist hierfür geeignet. Es enthält nicht nur die drei zentralen Aminosäuren Glycin, Prolin und Glutamin, sondern auch eine Reihe wichtiger Kofaktoren, die für die körpereigene Kollagensynthese unverzichtbar sind. Denn: Der Körper kann die enthaltenen Aminosäuren nur dann effektiv zu Kollagen verarbeiten, wenn auch die nötigen Mikronährstoffe – etwa Vitamin C, Zink, Kupfer oder bestimmte B-Vitamine – in ausreichender Menge vorhanden sind. Fehlen diese Kofaktoren, bleibt die Umwandlung ineffizient, und der gewünschte Nutzen für Haut, Bindegewebe oder Knochen bleibt aus.

Benutzerbild von Spinatwachtel
vegan97 PostsweiblichAllgäuLevel 3
05.06.2025
Top, danke !! 👍

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