dann ging unsere Ehe keine zwei Tage mehr
Das sagt sich auch ziemlich leicht wenn die Kinder schon aus dem Haus sind und man mehr oder weniger seine Entscheidungen nur für
SICH trifft. Ich hab hier drei kleine Stöpsel sitzen (1 Jahr, 5 Jahre und 8 Jahre), die allesamt Papakinder sind und mir nicht von der Seite weichen wenn ich daheim bin. Es würde sowohl mir als auch ihnen das Herz brechen wenn ich "nach ein paar Tagen Streß" einfach mal die Biege machen würde. Meine drei Kinder sind es mir wert, dass ich zumindest eine zeitlang leide und die Zähne zusammenbeiße. Zumal die Therapie ja ebenfalls noch läuft.
Mir ist schon bewusst, dass sie die Abneigung meiner Frau mir gegenüber momentan mitbekommen, aber wie gesagt, es ist ja nicht den ganzen Tag und wir streiten ja auch nur sehr selten vor ihnen. Was würde sie also mehr traumatisieren? Ein Leben mit einem Gelegenheitspapa und einer Mutter die jetzt noch mehr Streß hat, oder ein paar Wochen oder vielleicht Monate in denen es halt mal ein wenig rauer zugeht aber danach wieder das meiste Okay ist?
@Sansibar
Ich kann die Gedanken deines Mannes schon nachvollziehen. Sobald man zugibt, dass man krank ist und Hilfe braucht bekommt man eine Stempel aufgedrückt. Jeder weiß, dass du psychisch fertig bist und schwach bist. Davor hatte ich auch sehr viel Angst. Ich hab die Zähne zusammen gebissen und ein Lächeln aufgesetzt. Alles nur Fassade. Irgendwann bekam ich dann Gedanken, einfach abzuhauen. Handy daheim lassen, ins Auto setzen und einfach geradeausfahren. 3 Monate, 3 Jahre!? Egal. Diese Gedanken kamen immer häufiger. Vor allem wenn ich nach der Arbeit heim kam. Als ich das bewusst realisierte wusste ich, dass ich so nicht weiter machen konnte. Ich bin zu meinem Arzt und sprichwörtlich im Sprechzimmer zusammengebrochen.
Und was soll ich sagen, es war danach gar nicht so schlimm wie ich dachte. Mir viel ein riesiger Stein vom Herzen und es fühlte sich wirklich so an als ob ein immenser Druck von mir genommen wurde. Danach wurde es immer besser.
Allerdings musste ich mir keine Angst um meinen Job machen. Ich bin beim Staat angestellt und ich habe danach auch recht unkompliziert eine Stelle ohne Schichtdienst bekommen. Wie es bei deinem Mann aussieht weiß ich nicht. Kann er denn nicht versuchen sich auf einen Job ohne Schicht zu bewerben?
Mir gehts mit dem Essen wie dir. Mit Akzeptanz wäre ich voll und ganz zufrieden.