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Fast vegan

Erstellt 28.11.2023, von Jo2015. Kategorie: Neu hier. 25 Antworten.

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Themen-Starter12 PostsLevel 1
28.11.2023
Der Begriff Flexitarier ist mir viel zu verwaschen. Ich würde mich deshalb selbst nie so bezeichnen. Meine Motivation ist vielleicht, hier meine eigenen Argumente auf Stichhaltigkeit abzuklopfen und für die Bauern einzutreten, die für das Tierwohl kämpfen (bin Stadtmensch, kein Bauer). Viele Veganer haben diesen Bauern gegenüber einfach eine arrogante und überhebliche Art und fühlen sich ethisch überlegen, ohne das wirklich begründen oder belegen zu können. Das schadet dem Veganismus nur.

Nunja, aus ethischer Sicht ist es unumstritten besser, keine Tiere absichtlich zu töten.


Und da geht’s auch schon los! Veganer töten doch auch absichtlich Tiere. Pestizide werden gezielt genutzt, um Tiere zu töten.

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vegan2.947 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
28.11.2023
Der Flexitarier, der keine Produkte verzehrt, die unter Pestizideinsatz erzeugt wurden, werfe den ersten Stein. Du bist das sicher nicht. Sprich: zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit sind so Dinge wie "Entwesung" vielleicht nötig, aber dies trifft dann auf Veganer ebenso wie auf Omnis zu. Für keinen Veganer werden mehr Tiere getötet als für Flexitarier, Vegetarier oder Omnis. So ehrlich musst du dich schon selbst auch machen.

Wenn du hier für "Tierwohl" also Tierausbeutung auftreten willst, dann bist du vermutlich wirklich falsch.

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Themen-Starter12 PostsLevel 1
28.11.2023
Meine Aussage ist lediglich, dass wir uns alle gar nicht (gesund) ernähren können, ohne Tiere absichtlich zu töten. Welche Ernährung am wenigsten Tierleid und Tiertod erzeugt, ist gar nicht so einfach herauszufinden. Du hast da vegan einfach so genannt, ohne es zu belegen, weil es dir gefällt. Die Sache ist komplex.

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vegan2.947 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
28.11.2023
Na, sagen wir es mal so. Man könnte sich sicher vegan ernähren, ohne absichtlich ein Tier zu töten. Man kann sich auf keinen Fall von tierischen Produkten ernähren, ohne Tiere absichtlich zu töten. Wenn es also allein um die Absicht und die absolute Notwendigkeit geht, dann hat Veganismus ethisch die Nase vorn.


Kommando zurück: doch, man könnte sich auch von tierischen Produkten ernähren, ohne die Tiere absichtlich zu töten. Wenn man die natürlich gestorbenen verwertet. Macht aber in Deutschland meines Wissens niemand.

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Themen-Starter12 PostsLevel 1
28.11.2023
Um es nochmal klar auszudrücken: Ich finde Veganismus ethisch gut. Aber Veganismus hat nicht automatisch die Nase vorn, denn es werden natürlich viele Ackerbau-Produkte konsumiert.
Mit dem Ackerbau stehen wir immer in Nahrungskonkurrenz zu anderen Tieren, die uns die Ernte wegessen wollen. Auch beim besten Bioanbau müssen diese “Schädlinge” (Lebewesen) vernichtet werden.
Das Rind kann bei guter Haltung ohne Leid leben. Auf dem Acker leiden aber zwangsläufig Lebewesen bei der Ernte und der Schädlingsbekämpfung.
Ich sehe zur Zeit jedenfalls keinen ethischen Vorteil im Veganismus.

Und noch ein kleiner Nachtrag: Doch, Weidetierhaltung ist mit Konsumzwang verbunden, weil sie nur dadurch wirtschaftlich ist. Es ist zwar theoretisch auch anders denkbar, aber in unserem jetzigen Wirtschaftssystem geht es nicht anders.

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vegan2.947 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
28.11.2023
Zitat Jo2015:

Das Rind kann bei guter Haltung ohne Leid leben.

Das streite ich nicht ab. Ich streite ab, dass man ein Rind ohne Leid nutzen kann. Entweder du tötest das Rind, oder zumindest das Kalb. Da ist es dann auch unerheblich, wie lange das Kalb die Muttermilch trinken darf. Am Ende ist es überflüssig. Die männlichen immer, und die weiblichen oft. Würdest du die nicht schlachten, müsstest du Wälder roden oder Äcker in Wiesen umwidmen. Das wäre gut für die eine Kuh, die dadurch mehr satt würde, aber insgesamt würden dann weniger Lebensmittel erzeugt werden. Größerer Flächenbedarf ist immer schlechter.

Rede dir deinen Tierkonsum ruhig schön, aber bitte nicht hier!

Nachtrag: auch ein Flexitarier kann ein Antiveganer sein. Selbst wenn er sich Fastveganer nennt.

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Themen-Starter12 PostsLevel 1
28.11.2023
Die Haltung ist leider sehr unterschiedlich, aber auf der Weide darf es nur eine bestimmte Anzahl an Rindern geben, sonst führt das zu Überweidung. Die Kälber sollten nicht getötet werden (einige Betriebe machen das leider). Das Rind wird dann in einem bestimmten Alter getötet. Ja, das ist traurig, aber nur so wird das Leben von neuen Kälbchen ermöglicht.

Merkst du eigentlich, dass du mit dem Finger nur auf mich zeigst und selbst gar nicht reflektierst?
Ich könnte genauso gut mit dem erhobenen Zeigefinger auf dich zeigen und sagen: Warum tötest du so viele unschuldige Tiere auf dem Acker? Was bist du bloß für ein grausamer Mensch? Insekten, Mäuse, andere Kleinsäugetiere und auch mal ein Rehkitz werden bei der Ernte verletzt und diese Tiere führen einen langen, leidvollen Todeskampf. Wenn du ein Rind essen würdest, könntest du dich lange davon ernähren und du könntest so das von dir verursachte Tierleid und die vielen Tiertode auf dem Acker minimieren.

Die Bauern, die den Tieren ein leidfreies Leben ermöglichen, haben doch das gleiche Ziel wie jeder Veganer: Abschaffung der industriellen Tierhaltung.

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.947 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
28.11.2023
Hallo Jo, alle Betriebe, die Rinder halten, geben die Kälber zum Schlachter. Manche früher, manche später, aber Ausnahmen gibt es keine. Kann es sein, dass du selbst keine Ahnung hast?
Und sorry: "nur so wird das Leben von neuen Kälbchen ermöglicht" - die man dann natürlich auch wieder schlachtet - ganz uneigennützig, weil das für die Kälbchen ja so schön ist. (verarschst du uns hier eigentlich?)
Ich reflektiere sehr wohl, behaupte aber, dass für dich mindestens genauso viele Insekten sterben, wie für mich, nur dass für dich zusätzlich noch weitere Tiere sterben, deren Tod leichter vermeidbar wäre.
Stichwort Klimawandel: Kühe, Methan, Klimawandel - deutlich mehr Insektensterben. Und jetzt?
Bitte sieh ein, dass du hier falsch bist. Bitte geh. Bitte hör auf, Tierqual und Tiermord zu rechtfertigen.
Kein einziger Tierhalter ermöglicht Tieren, die er nutzt, ein leidfreies Leben. Wenn überhaupt, findest du das auf einem Lebenshof. Aber sicher nie nie nie auf einem Bauernhof.
Ich bin übrigens nicht nur gegen industrielle Tierhaltung. Ich gehöre zu denen, die sagen, man solle die Tiere einfach in Ruhe lassen. Zucht verbieten und mehr Wildnis erlauben.

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Themen-Starter12 PostsLevel 1
28.11.2023
Doch, auf dem Bauernhof gibt es leidfreies Leben ohne Tierqual, auch wenn du das nicht wahrhaben möchtest.
Ich könnte übrigens sofort wieder damit beginnen, 100% vegan zu leben, wenn mich jemand mit guten Argumenten davon überzeugen könnte, dass dies ethisch besser wäre.
Zu Umwelt und Klima gäbe es noch viel zu sagen, aber ich breche das hier mal ab.
Ich finde es gut, wie du dich ernährst und wie du dich für eine bessere Welt einsetzt.
Und nimm mir meine “ich könnte zu dir sagen”-Worte bitte nicht übel. Selbstverständlich halte ich dich nicht für einen schlechten Menschen.

Benutzerbild von Libio
vegan1.472 PostsweiblichBERLINLevel 4
28.11.2023
aber nur so wird das Leben von neuen Kälbchen ermöglicht.
ich bin dagegen Tiere zu produzieren, um sie später zu benutzen und zu töten. Nichtgeborene Kälber leiden nicht, ebenso wenig wie meine nicht geborenen 15 Kinder.


Die Qualzuchten sollten komplett aufhören. Unsere Rinder leiden unter ihrem Körperbau und Stoffwechsel, auch wenn sie weniger Milch geben müssten oder ihre Kälber behalten dürften usw.


Was ist mit den Veredelungsverlusten? Schon mal davon gehört, Jo? Ein Riesenteil des Grases wird in Gülle umgewandelt. die meisten im Vorfeld gestorbenen Insekten oder Rehkitze, sind für Gülle gestorben, für nichts weiter. (die eine Umweltplage ist).
Auch dass Weiden keinesfalls gesunde Natur sind, sondern ziemlich zerstörte Natur, dürfte auch bewiesen sein. Gesunde Natur entsteht, wenn man sie in Ruhe lässt. Dazu müssen Landflächen frei werden, die nicht genutzt werden und wuchern können nach Lust und Laune.
Wir benötigen statt Weiden ungestörte Natur, bis hin zu viel mehr Wäldern, damit unser Wasserhaushalt wieder in Ordnung kommen kann.
Das Märchen, die Weide sei ein wichtiges Ding für gute Natur ist nicht haltbar.


Weidehaltung fördert keineswegs die Artenvielfalt, sondern das Gegenteil! Natur, die in Ruhe gelassen wird kann wieder Artenvielfalt entwickeln.

Das Märchen von der Kuh, die nur vom Gras lebt, die ihre Kälber groß ziehen kann, freiwillig Partner, Familie, Herde aussuchen kann das glaubst du wirklich?
Fleisch, das so prodziert wird, liegt in Deutschland im Promillebereich, das kann niemand regelmäßig essen oder bezahlen, dazu ist es zu wenig und zu teuer. Dazu kann man auch gar nicht die normalen Nutzkühe nutzen, sie würden verhungern vom Gras. Eine solche Kuh, wie du sie dir erträumst, kann ein oder zwei Kälber säugen, für Menschen ist da nicht viel übrig, Käse gäbe es bestimmt nicht. So eine Kuh würde auch anders aussehen, als die Kühe, die man so in der Weidehaltung sieht, die dürften niemals so großrahmig gebaut sein, hätten zum Beispiel auch nicht die großen Becken wie die Qualzuchten auf der Weide. (ja, unsere Milchkühe sind Qualzuchten!)

Tatsächlich ist der Wasser und Ressourcenverbrauch und auch der Verbrauch von landwirtschadftlicher Nutzfläche - inclusive gestorbenen Insekten - für Vegetarier und erst Recht für Veganer ein Bruchteil von dem, was die Tierproduktion benötigt und sei sie noch so nachhaltig. Das ist belegt und berechnet.
Es gibt dazu Forschung und gute Vorträge von landwirtschaftlichen Fachleuten an Unis oder Hochschulen.

Irgendwo hast du dir Mist erzählen lassen. Für die eine "glückliche" Kuh sterben viele Tiere, um sie satt zu bekommen. Mehr als einen Veganer satt zu bekommen. Ohne den Veredelungsverlust gäbe es weniger Hungersnot auf der Erde, weil die Pflanzen zum Essen wären und nicht für Gülle und einen kleinen Rest Fleischnahrung.

Und ich zweifele, dass so eine Weidekuh glücklich ist, sie kann nicht machen, was sie will. Für ein intelligentes gefühlvolles Tier ist das nicht gut, wenn sie keine Wahl hat, als hinter Gittern zu leben, sich zwangsbefruchten zu lassen (schon mal gesehen, wie dafür zwei Arme in die festgebundene, sich mit Tritten wehrende Kuh hineingesteckt werden?), Zwangsschwangerschaften zu durchleben, an den körperlichen Folgen der Zucht zu leiden (zb. Kalkverlust, Knochenbrüche durch Milchentzug und zu schnelle Geburten) und zum Schluss viel zu früh unter Qualen zu sterben. Sie haben nur keine Wahl.

Vor vielen Jahren haten einige Menschen ja auch "glückliche" Sklaven, die sie gut hielten. Sie hatten Essen und Trinken und ein Dach über den Kopf und der eine oder andere Herr quälte sie auch nicht extra noch.

Rinder sind sozial und haben eine lebenslange Bindung zu ihrer Familie, wenn sie dürften, aber in der landwirtschaftlichen Produktion dürfen sie nicht. Das soll glücklich sein?


----
Aber wenn dich die Ethik ncht überzeugt, warum dann nicht das Klima? Die Veganer allein wenden nicht die Klimakatastrophe ab, aber ohne die Veganer geht es auch nicht.



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