Themen-Starter3 PostsLevel 1
Der Wille ist da ...28.08.2019Guten Morgen!
Ich spiele mit dem Gedanken, (weitestgehend) auf vegane Ernährung umzusteigen. In vielerlei Hinsicht befinde ich mich hier aber in einem Dilemma.
Fleisch habe ich zuletzt 1992 gegessen (weniger aus Tierschutzgründen; ich hatte einen Ekel vor Schweinefleisch und Rind entwickelt).
Auf Fisch verzichte ich seit ca. 2005 (mochte nur Thunfisch und Alaskaseelachs und verzichte, weil die Meere teilweise überfischt sind).
Ich kaufe keine Produkte aus Leder, esse nichts, was tierische Gelatine enthält und versuche auch nur Käsesorten ohne tierisches Lab zu kaufen (stellt mich oft vor Probleme, da es nicht immer deklariert ist).
Ich esse selten Ei, kaufe dann aber Bio-Produkte, von Freilandhühnern.
Wenn ich nur die Gewissheit hätte, dass hier nicht auch Küken geschreddert und alte Legehennen geschlachtet würden.
Milchprodukte konsumiere ich in Hülle und Fülle. Milch, Butter, Quark, Joghurt, Käse haben bisher einen festen Bestandteil auf meinem Speiseplan. Auch hier versuche ich weitestgehend zu Bio-Produkten zu greifen.
Aber auch hier störe ich mich an dem Gedanken, dass Kälbchen den Müttern entrissen werden und Milchkühe geschlachtet werden.
Fleisch und Fisch vermisse ich nicht. Komplett vegan zu werden, fällt mir aber wirklich schwer.
Es scheitert tatsächlich schon am Milchersatz im Kaffee! Ich habe zig Ersatzprodukte getestet und bisher sind alle durchgefallen. Ich schäume nichts auf. Ein Schuss “Milch“ aus dem Kühlschrank rein in den Kaffee, umrühren, fertig.
Ich habe gestern nach veganem Kaffeeweißer gesucht. Scheint es nicht zu geben.
Das Frühstück erscheint mir vegan abenteuerlich. Was kommt auf's Vollkornbrot? Ich mag keine Marmelade und Veggie-Wurst, bzw. Käse ist mir auf Dauer zu fettig (hat mehr Fett als Käse) und zu teuer.
Ich habe vor ein paar Tagen versucht, meinen Quark durch Sojajoghurt zu ersetzen. Trotz reichlich Obst war der Sojageschmack kaum zu übertünchen. Ähnliche Erfahrungen habe ich mit Lupinenjoghurt gemacht ...
Und das nächste Manko: meine Katzen. Ich werde sie nicht vegan ernähren! Andererseits möchte ich meinen Raubtieren aber nicht nur hochweriges Futter anbieten, sondern auch von Tieren, die artgerecht gehalten, gefüttert und geschlachtet wurden (klingt bizarr, gemeint ist hier unter akribischer Einhaltung von Tierschutzgesetzen).
Kann jemand meine Gedanken nachvollziehen?
Der Wille ist per se da, die Umsetzung gestaltet sich aber gerade katastrophal schwierig.
LG
Mia
(45 Jahre alt aus der Hauptstadt)
vegan1.745 PostsmännlichRom des NordensLevel 4
28.08.2019Hallo Mia, herzlich willkommen hier.
Eines mal vorne weg, "artgerechte" Tierhaltung, Fütterung und gar Schlachtung gibt es nicht. Es sind Tiere in Gefangenschaft, werden teilweise mit schlechtem Futter gefüttert und Schlachtung geht nie artgerecht !!! Artgerecht leben Tiere nur in freier Natur ohne Einflüsse von Menschen. Milch ist unser schlechtestes und gefährlichstes Lebensmittel, es ist die Muttermilch für Kälber, nur für Kälber. Kuhmilch enthält: tierisches Eiweiß, Fett, Cholesterin, Gen-Technik, Hormone, Antibiotika, Blut und Eiter (270000 Eiterzellen pro Q-cm sind zulässig). Milch ist Hauptursache für Brustkrebs, Eierstockkrebs und Prostatakrebs ! Da gibts ein schönes Buch: gesunde Milch-Abrechnung mit einer tödlichen Lüge.
Themen-Starter3 PostsLevel 1
28.08.2019Hallo Smaragdgruen, danke für Deine Begrüßung!
In der Massentierhaltung gibt es kaum Artgerechtes; das ist mir schmerzlich bewusst und meine Antriebsfeder meine Ernährung vielleicht doch umzustellen.
Auch wenn das jetzt nicht das Thema ist, gibt bzw gab es artgerechte Haltung UND Schlachtung.
Ich weiß von einem Großonkel, der “nebenberuflich“ Ferkel kaufte, sie großzog und schlachten ließ. Bis es soweit war, wurde das Ferkel / Schwein gehegt, gepflegt und hatte ein glückliches Schweineleben. Der Schlachter kam auf den Hof und das Schwein wurde bis zum Bolzenschuss gekrault. Das Fleisch soll nicht verwässert geschmeckt haben, da das Tier keine Angsthormone freigesetzt hatte.
Ich hätte es wohl trotzdem nicht gegessen ...
Der Gesundheitsaspekt ist mir tatsächlich weitestgehend egal. Ich lebe in Berlin, hier ist überspitzt formuliert bereits das schiere Atmen krebserregend. Ich bin so vielen Krebsrisiken ausgesetzt, eigentlich wäre es egal, was ich wodurch bekomme.
Tatsächlich möchte ich mich nicht am Tierleid weiter beteiligen und vielleicht sogar ein bisschen etwas für das Klima tun.
Die Crux sind hierbei gerade einfach meine Geschmacksnerven ...