Themen-Startervegan3 PostsweiblichLevel 1
Buchempfehlungen - Schwierigkeiten mit Ungerechtigkeiten umzugehen29.04.2021Hallo an alle! Mein Name ist Jasmin und ich bin 21 Jahre alt. Seitdem ich 15 bin lebe ich vegetarisch und habe mich jetzt seit einem Jahr immer mehr Vegan ernährt und gehe diesen Weg jetzt seit einigen Wochen sehr gut. Das letzte Jahr war sehr wichtig für mich und hat mir in vielen Dingen noch weiter die Augen geöffnet. Damit fingen aber auch meine persönlichen Probleme an. Ich habe immer mal wieder stärkere Probleme damit, mit den Ungerechtigkeiten klar zu kommen. Ich fühle mich sehr erdrückt und hilflos nicht mehr tun zu können. Ich ertappe mich auch immer wieder dabei, wie ich andere Menschen dafür verurteile und mich langsam von ihnen abwende, weil sie nicht die gleichen Werte wie ich mitbringen.
Durch Zufall bin ich auf das Forum gestoßen und erhoffe mir hier etwas Hilfe. Wie geht ihr damit um und habt ihr eventuell ein paar Buchempfehlungen, die sich genauer mit dieser Thematik oder ähnlichem beschäftigen?
Ich würde mich sehr über eure Unterstützung freuen und hoffe hier etwas Hilfe zu finde, sodass der Schmerz mich dann doch nicht mehr ganz so dolle trifft.
Vielleicht könnt ihr mir auch einmal von euren persönlichen Erfahrungen berichten, wie ihr damit umgeht, dass enge Freunde und wichtige Familienmitglieder ganz andere Werte aufweisen.
Ich danke jetzt schon einmal allen!
vegan4.676 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
30.04.2021Da "Fleisch essen" in unserer Kultur als völlig normal angesehen wird, wirst Du es schwer haben. Wenn ich auf Familienfesten eingeladen bin, ist es völlig normal das "Fleisch aufgefahren" wird und ich bin eben der Außenseiter. Du hast m. E. genau zwei Möglichkeiten: entweder es so hinzunehmen (und da wird auf das Gebetsmühlenähnliche Wiederholen von Argumenten nichts bringen, da wie gesagt in unserer Kultur es einfach üblich ist) oder Dich zurückzuziehen.
Ich weiß, dass das hier einige anders sehen, aber da ich nun mal hin und wieder sowohl familiär als auch geschäftlich Essen gehen muss, ist es für mich die einzige Möglichkeit, es so zu akzeptieren. Wobei der Familienrahmen der seltenerer Fall ist, öfter muss ich einfach geschäftlich essen gehen.
Themen-Startervegan3 PostsweiblichLevel 1
01.05.2021Liebe Dana, danke für deinen Beitrag.
In „unserer Kultur“ wird vieles als normal und gut angesehen, was es in vielen Fällen leider nun mal nicht ist. Für mich ist das daher leider auch kein stichhaltiges Argument dafür, Grausamkeiten einfach hinnehmen zu müssen. Kultur verändert sich fortlaufend und spiegelt eben nur unsere Gesellschaft wieder. Dazu gibt es auch einige spannende Videos auf dem YouTube-Kanal „Veganistungesund“, falls Dich das etwas näher interessiert. Ich habe ja keine rosa rote Brille auf und denke jetzt, dass sich jeder in meinem Umfeld ebenso verändern wird und erwarte dies auch nicht. Ich suche nur für mich persönlich einen Weg besser damit umzugehen und die Dinge nicht zu sehr an mich heranzulassen.
Danke auch Belinda für deine Antwort. Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt oder du hast eventuell etwas nicht so aufgenommen, wie ich es gemeint habe. Ich „verurteile“ keine „Andersdenker“ und meide diese auch nicht! Bezüglich meiner Familie muss ich noch einmal klarstellen: ich habe noch nie jemandem abgesprochen vor mir Fleisch zu essen und werde dies auch niemals tun. Ich habe lediglich (auf eine wirklich sehr liebevolle Art und Weise, weil mir meine Familie natürlich viel bedeutet) darum gebeten, etwas mehr Rücksicht mir gegenüber zu zeigen, weil ich (wie bereits erwähnt) Schwierigkeiten damit habe, diese Dinge nicht zu sehr an mich heranzulassen. Daher bin ich hier gelandet und habe eben diesen Beitrag verfasst. Wenn ich aber mal gefragt werde, warum ich vegetarisch oder Vegan lebe, dann versuche ich auch meine Beweggründe auf eine sachliche Art und Weise rüberzubringen, ohne verurteilend zu wirken. Ich denke sowieso das man mit Verurteilung wohl am wenigstens erreichen kann und lehne dies daher auch ab. Und ich spreche auch niemandem den Fleisch- oder Fischkonsum ab, wenn er oder sie darauf angewiesen ist. Wir sind es hier in Deutschland nun einmal nicht und das ist ganz klar. Toleranz ist etwas sehr wichtiges und wertvolles, womit beide Seiten wohl etwas besser ausgestattet sein müssten. Ich verstehe aber auch all diejenigen, die vielleicht gar kein Verständnis für Fisch-und Fleischesser haben, aber natürlich ist es die Art und Weise wie man mit dieser Unverständlichkeit umgeht. Das ist eben etwas ganz persönliches und jeder geht anders damit um, was auch völlig okay sein sollte.
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vegan4.603 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
01.05.2021Liebe Jasmindai
vielleicht kannst Du ja mit Deiner Familie - natürlich im Einvernehmen - einen Veggieday einführen, an dem Du für die anderen vegane Gerichte kochst und ihnen so zeigst , dass vegane Gerichte eben auch schmackhaft sein können.
Ja schade, dass das Buch von Melanie joy noch nicht in Deutsch herausgekommen ist.
Lieben Gruß
METTA