...Ein Frischling bei euch26.06.2020Hallo zusammen!
Mein Name ist Severin und erstmal möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, die in diesem Forum mitwirken. Vor allem den Betreibern und natürlich auch der Community. Ich habe mich hier schon ein wenig eingelesen und finde es toll, dass es so viele Menschen gibt, die sich mit diesen Themen befassen!
So, nun mal zu mir. Mein Name ist wie oben geschrieben Severin und ich bin 29 Jahre alt und wurde quasi in die vegetarische/vegane Welt geboren. Da meine Eltern bereits früh begriffen hatten, dass eine vegetarische/vegane Ernährung das einzig richte ist, wurde ich natürlich von klein auf an dieses Leben gewohnt. Genauer gesagt lebte ich bis ich 14 Jahre alt war vegetarisch, danach beschlossen ich und meine Eltern aber, dass selbst die vegetarische Ernährung nicht mehr vertretbar war. Nun lebe ich also seit 15 Jahren vegan, da ich denke, diese Lebenseinstellung ist das einzige, was richtig ist, in dieser, leider - was das Tierwohl angeht - grauenhaften Welt.
Mit 21 Jahren lernte ich den Beruf des Heilerziehungspflegers, Meine Hobbies sind Esoterik und Yoga, am Wochenende arbeite ich außerdem ehrenamtlich in einem Tierheim.
Nun hätte ich eine Frage an euch und ich weiß, das Ganze mag etwas merkwürdig klingen, aber … naja ich fange einfach mal an.
Also ich mache mir schon länger Gedanken über die Kommunikation der Pflanzen, es ist ja ebenso wissenschaftlich erwiesen, dass Pflanzen, insbesondere z.B Bäume, unter der Erde Kommunizieren. Das geht so weit, dass sogar die noch lebenden Bäume, die scheinbar toten "Stumpen", also wenn ein Baum gefällt worden ist, am leben erhalten. Was ich auch sehr faszinierend finde.
Jedenfalls war ich vor c.a einer Woche bei meiner Oma im Garten und wir ernteten rote Beeten. Auf einmal habe ich mich gefragt, ob die Pflanze nicht schmerz dabei empfindet, wenn man sie aus der Erde reißt. Natürlich klingt das ganze etwas merkwürdig, das ist mir klar. Aber ich mache mir ebenfalls Gedanken um die Samen der Pflanze und deren Fortpflanzung. Das Ganze ist doch ein komplettes Wurzelsystem, und so störe ich doch deren Fortpflanzung. Und wenn ich sie abschneide, dann fühlt sich das einfach auch nicht richtig an. Es fühlt sich an als würde ich einem echten Lebewesen etwas antun. Ja, die Pflanze ist ja auch ein Lebewesen. Wer weiß, was sie empfindet?
Ich habe nun immer noch die roten Beeten von meiner Oma, aber ich weiß nicht, was ich damit machen soll. Sie zu essen scheint mir unmoralisch mittlerweile, ich würde Sie dem Pferd geben, was die Nachbarn hier um die Ecke haben, aber ich weiß nicht ob es sie verträgt.
Und seit diesem Gedankengang habe ich auch noch ein anderes Problem. Mein Freund, Marvin. Ich kann nichts mehr essen von dem was er kocht.. er fragt ständig was los ist, aber ich kann ihm doch nicht sagen was los ist, ich würde ihn vielleicht verletzen, anderseits möchte ich auch nicht die Pflanzen verletzen. Wie gesagt, ich weiß das Ganze klingt etwas seltsam, aber vielleicht versteht mich ja jemand von euch. Ich wäre über jede Hilfe, oder Beitrag hierzu, dankbar.
vegan44 PostsmännlichErfurtLevel 2
27.06.2020Hallo Beete Freund ,
ich bin zwar kein Biologe , würde aber behaupten , dass Pflanzen keinen Schmerz empfinden , da sie kein Nervensystem besitzen was Schmerzimpulse senden kann.
Beste Grüße
Robin
27.06.2020Und selbst wenn Pflanzen Unwohlsein verspüren sollten: Man muss sich doch im Klaren sein, dass Leben ohne Leid gar nicht möglich ist. Wir leben nun mal nicht in einer idealen Welt. Aber wir können versuchen, so wenig Leid wie möglich zu erzeugen; mehr ist nicht möglich, ohne uns selbst zu schädigen oder zu töten (zu verhungern).
@Severin: Herzlich willkommen!
1x bearbeitet
28.06.2020Hallöchen ihr Lieben,
sorry, dass ich erst so spät antworte, aber dieses WE war im Tierheim sehr viel los, außerdem gab es Stress mit der Omi und meinem Freund Marvin.
Erstmal möchte ich mich herzlich bedanken für die nette Aufnahme und die vielen Inputs, die von euch kamen. Ich habe mir dieses Wochenende auch noch sehr viele Gedanken über dieses Thema gemacht. Ihr habt sicher recht, dass Pflanzen kein Schmerzempfinden haben, dennoch fühlt es sich für mich immer noch nicht ganz richtig an. Aber es stimmt, einen Weg muss man finden. Ich hab mich jetzt viel mit dem Thema Frutarier beschäftigt, ich habe darüber auch eine Sendung im Fernsehen gesehen, ich glaube, das ist jetzt mein Weg.
Mit meinem Freund Marvin hatte ich deshalb dieses WE viel Streit, er kann es nicht nachvollziehen, muss er auch nicht, er kann ja weiterhin sein totes Gemüse essen, ich will das nicht mehr. Ausnahmen wird es sicher geben, aber ich fühl mich so besser.
Ist hier noch jemand der so denkt wie ich ? Was auch schlimm war am WE, um das Tierheim haben sie Bäume gefällt, hat der Baum denn keine Gefühle und Schmerzen ? Denkt denn kein Mensch daran ? Muss immer alles so brutal sein? Ich weiß, sie haben angeblich kein Schmerzempfinden, aber wer weiß das so genau? Beim Anblick der gefällten Bäume sind mir die Tränen gekommen und ich konnte nicht sofort zu den Tieren gehen, sie sind immer so fröhlich wenn ich komme, ich wollte nicht das sie mir meine Trauer anmerken.
Ich dank euch mal fürs lesen, wahrscheinlich halten die meisten von euch mich für ein wenig verrückt, aber ich bin eben so gestrickt.
Frutarische Grüße
Severin
vegan1.772 PostsmännlichRom des NordensLevel 4
28.06.2020Wie willst du dich denn gesund vegan ernähren als Frutarier ? Dir fehlen doch etliche Vitamine und Nährstoffe. Wenn ich dein Freund wäre würde ich dir mal die Ohren lang ziehen und versuchen dich wieder zur Vernunft bringen. Wenn du z.B. abgeerntetes Gemüse meidest darfst du auch keine Baumwollklamotten tragen, da wird die Baumwolle auch von den Pflanzen abgerissen. Ich fälle auch Bäume zum Brennholz machen, beschwert hat sich bis jetzt noch keiner. Ich pflanze aber auch neue Bäume als Ausgleich.
Dass du dich im Tierheim engagierst finde ich Klasse.
1x bearbeitet
vegan2.997 Postsmännlich35708 HaigerLevel 3
28.06.2020Moin Severin und herzhaft willkommen. Ich finde es toll, wie weit und konsequent Du versuchst, das von dir und durch deine Ernährung verursachte Leid anderer Lebewesen zu durchdenken versuchst und daraus versuchst, Konsequenzen zu ziehen.
Ja, Pflanzen "kommunizieren" miteinander. Sie versorgen sich unter Umständen gegenseitig oder behindern und "töten" sich und bilden wie zum Beispiel die Bäume eines Waldes ein Funktionsgebilde wie zum Beispiel Ameisen einen Ameisenhaufen. Kein einzelnes Tier / Baum weiß so richtig, wie man eine Verbindung herstellt und wozu die dann da ist, da es keine Gehirne gibt, die das ermöglichen, dennoch schaffen sie ein soziales Gebilde. Ebenso fühlen sie keinen Schmerz wie zum Beispiel Kühe oder Schweine Hunde und Katzen oder Menschen, dennoch "versuchen" sie, sich gegen Verletzungen und ihr Lebensende zu schützen. Schmerzempfindungen, Trauer und ähnliche Gefühle sind - nach allem was bekannt ist - an ein Gehirn gebunden bzw. entstehen letztlich angeregt durch Impulsgeber in der Haut und in den Organen aber auch durch Erlebnisse der Psyche im Gehirn.
Daraus folgt: Kein Gehirn = keine Trauer, kein bewusstes Schmerzempfinden, aber auch keine Liebe.
Aber wenn wir keine Nahrung zum Beispiel aus Pflanzen zu uns nehmen, fügen wir uns selbst Schaden zu, sterben und verlassen unseren Nachwuchs und lassen ihn ebenfalls verhungern usw. usw. Das kann auch nicht richtig sein. Selbstschädigung kann keine Alternative zu naheliegend geringerer Schädigung von zum Beispiel Pflanzen. Auch keine Häuser bauen ist nicht unbedingt ratsam, wenn man überleben will. Obwohl das Maß der Bautätigkeit und der dadurch an Tieren und Umwelt angerichtete Schaden durchaus hinterfragt werden kann.
Was ebenfalls stimmt ist die Notwendigkeit darüber nachzudenken, wie viel darf ich für mein eigenes Überleben und das Überleben meiner Art an Schaden an anderen Lebewesen anrichten und wie schaffe ich es, so wenig wie möglich bewusst empfundenes Leid zu vermeiden? Dabei dann den Weg zu finden, der das unvermeidbare Maß (ist sich wohlfühlen wollen ein Teil des "unvermeidlichen Leids"?)an schädlichen Einflüssen an Natur und deren Lebewesen verursacht, ist eine Daueraufgabe, der sich die Menschheit eben erst beginnt zu stellen.
Deshalb vegan = eindeutig ja!
Mangelernährung bis hin zum eigenen Siechtum oder Tod = eindeutig nein.