In Stuttgart eröffnet eine vegane Fleischerei - und auf SWR veröffentlicht ein Redakteur einen Artikel, der so strunzblöd ist (um es mal auf gut Schwäbisch zu sagen – bin ja einer), dass es mir geradezu die Nägel aufrollt.
Am meisten regt mich auf, dass der Meinung der Fleischerinnung so viel Platz geschenkt wird.
Kam es bei irgendeiner Eröffnung eines Fleisch-Restaurants oder einer Metzgerei jemals vor, dass ausgerechnet ein Vegan-Verband um seine Meinung gefragt wurde?
Bestimmt war die vordergründige Motivation, "ausgewogen" zu berichten. Aber diese "Ausgewogenheit" ist pure Heuchelei. Vor allem, weil dann ausgerechnet der Fleischerverband etwas von "Vegane Wurst ist Verbrauchertäuschung" schwafeln darf - und auch noch damit zitiert wird.
Schon klar, eine Industrie, die gewohnheitsmäßig auf Intransparenz, Werbesiegel und Täuschung setzt (Beweis: die unzähligen Male, in denen Transparenz versprochen wurde, auf (offizielle Presse-) Anfrage aber nicht geboten wurde), schwafelt natürlich so einen Dreck. Das ist ihr Job.
Und zur Erinnerung: Transparenz ist unabhängig von Gesinnung.
Es gibt bei Vegan-Themen keine neutrale Position. Entweder man isst vegan, oder nicht. Zu sagen "du bist eben Veganer" ist KEINE Ausrede, um keine Transparenz zu bieten.
Und dann noch das Geschwafel über populistische Lobby-Geschwafel über die aktuellen Fleischverbote im SWR-Artikel...
Man, da eröffnet ein Geschäft für pflanzliche Delikatessen. Da kann man als Redakteur probieren, Leute interviewen, einen Blick in die Küche werfen... Das benötigte Format ist ein einfaches Porträt.
Ich wünsche Herrn Werner Trefz wirklich von Herzen einen Geistesblitz der Erkenntnis. Und der Redaktion, die das durchgewunken hat, ebenso.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/vegane-fleischerei-metzgerei-eroeffnung-lebensmittel-ernaehrung-100.html