Ich habe gestern die Doku endlich mal gesehen, auch wenn ich etwas spät dran bin, aber eine wirklich lange Zeit hatte ich keine Lust mir irgendwas in der Art anzugucken. Nachdem ich 2021 Earthlings und Dominion geguckt habe, war ich erstmal bedient.
Hier ein paar Eindrücke von der Doku (Spoiler):
Dass Japaner sich nicht an internationale Walfangrichtlinien halten, war mir schon länger bewusst. Sie fangen sie ja immer nur zu "wissenschaftlichen Zwecken". Klar
. Das mit der Tötung von hunderten Delphinen in der Bucht hatte ich schonmal in der Presse mitbekommen, aber die Aufnahmen vor Ort waren nochmal was Anderes und die Begründung...ne. Auch die Bilder vom Walfang in den nordischen Ländern waren abartig. Das Meer rot vor Blut und die Leute finden das total ok. Was aber (für mich) positiver war als gedacht, war die Ansicht von dem Walfischer, der die Teilnahme damit gerechtfertigt hat, dass ein Wal viel mehr Menschen ernährt, als ein kleiner Fisch. Er sagte auch, dass er Kritik daran vollkommen ok findet, wenn man generell gegen das Töten von Tieren ist, aber es unverständlich ist, wenn Leute den Walfang kritisieren, die das Töten anderer Tiere in Ordnung finden - also Heuchelei.
Was mich wieder genau wie bei Cowspiracy & What the Health unglaublich irritiert und geärgert hat, waren die Organisationen, die sich eigentlich den Schutz der Meere und deren Tiere auf die Fahne schreiben, aber die zum Verzicht von Fisch als Essen "keine Meinung haben". Recherche = Werden von Firmen finanziert, die mit Fischfang Geld verdienen. Was sonst?
Ich fand es auch gut, dass gezeigt wird, dass die meisten dieser Organisationen sich auf Einwegplastik und besonders Strohhalme fokussieren, um das Leben im Meer zu retten, aber dazu raten "nachhaltig gefischten Fisch" zu verzehren. Ah ja...unbestreitbare Logik.
Am besten haben mir die Szenen mit Sea Shepherd gefallen, da ihr Einsatzschiff ein wirkliches cooles Design hat und ich unendlich dankbar bin, dass sie sich aktiv dafür einsetzen die Meerestiere zu schützen. Unter den Interviews waren auch ein paar wirklich bekannte Gesichter und ich fand es lustig, wie Dr. Michael Greger (How not to die) scherzhaft gemeint hat, dass man bei Verzicht auf Fisch sich Schwermetalle etc. anders zuführen müsse.
Hier gibt es übrigens eine Stellungnahme vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, wo sie die meisten, der im Film getroffenen Aussagen bestätigen und auch für Deutschland als korrekt einstufen. Das fand ich sehr positiv, da sie sogar den Verzicht auf Fisch in Deutschland (da wir hier privilegiert leben und eine Wahl haben) befürworten und zum Ausprobieren von Alternativen anregen:
https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/meere/Meeresschutz_Seaspiracy_Faktencheck.pdf