Wenn ich mir bewusst mache wer die RWE ist und was ihre eigentlichen Interessen sind denke ich die einzige Lösung, diesen Wald auf Dauer zu retten ist ihn der RWE abzukaufen.
Sie haben einzig und allein ein finanzielles Interesse an der Rodung und alle sonstigen Interessen welche es sonst noch gibt sind in ihrer Lebensrealität als internationaler Großkonzern diesen finanziellen Interessen untergeordnet.
Betrachte ich Protestbewegungen gegen Rodung/Frecking/Umweltzerstörung international in den letzten 20 Jahren, dann halte ich es für unwahrscheinlich, dass die Methode des Protests hier das Mittel ist, um den Wald nachhaltig zu retten.
Das Hauptziel kann nur sein, dass das finanzielle Interesse der RWE am Hambacher Forst erlischt.
Dies ginge entweder, indem man die Ursache dieser finanziellen Interessen bis nun ca. 2020 beseitigt, oder indem man ihr finanzielles Interesse anderweitig bedient.
Ersteres würde die vollständige Umsetzung der Energiewende bedeuten, so dass Kohleabbau mehr Kosten als Nutzen auf dem freien Markt erzeugt.
Zweiteres bedeutet der RWE einen bestimmten Betrag X auf den Tisch zu legen und ein auf mehrere Jahre angelegtes Fianzierungskonzept, z.b. auf Spendenabobasis, vorzulegen. Denn den jetzigen finanziellen Gegenwert des freien Marktes auf einmal zu erbringen kann eine solche Protestbewegung nicht leisten in dieser Zeit.
Ich halte zweiteres vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen im NABU und meinem Wissen, wie es anderso auf der Welt geklappt hat Konzernen ihr Eigentum abzukaufen, für durchführbar.
Nur einige Konzepte, die in Kanada, Schottland, Norwegen, Thailand und China als erfolgreich erwiesen haben:
- Macht man aus jeder Demo for free ein Crowdfunding/Spendenprojekt, z.b. "Gib was geht, aber 10er rockt!"
Rechnet mal aus was letzten Sa zusammengekommen wäre wenn alle angeblichen 50000 einen 5er gespendet hätten.
Und jetzt überlege man mal was schon zusammengekommen wäre, wenn man die Energie, welche in das Besetzen des Waldes mit Baumhäusern und dem Unterstützen dieser Bewegung darauf gelenkt hätte wie oben in der ganzen Republik Geld zu mobilisieren. Seit 2012 hätte man so gewaltige Beträge zur Verhandlung mit RWE mitgebracht.
- Baum- / Tier- / Bodenpatenschaften mit variabler Abolaufzeit, oder Einmalspenden.
- Auch Firmen und Start-Ups neben den NGOs für Patenschaften anwerben - es für sie als "Werbeschild" machen. Wenn sich ein Fairtrade Unternehmen z.b. offen an einer solchen Spenden- und Waldrettungsaktion beteiligt hat das großen Werbeeffekt.
Ob es noch was bringt das jetzt zu machen kann ich nicht beurteilen. Aber ich schätze jetzt beginnt die Runde 2 und die RWE wird mit den harten Bandagen eines internationalen und korrupten Großkonzerns alle Register ziehen. Kein deutsches Gericht wird ihr die Rodung auf ihrem eigenen Eigentum auf Dauer verbieten. Zur Not machen sie das was alle Großkonzerne dann machen: Sie bestechen jemanden, oder überzeugen einen Politiker von der dringenden Notwendigkeit der Rodung für die Allgemeinheit und dieser macht den Sündenbock. Oder sie betonen ganz vehement, dass die Verluste mit Entlassungen, ausbleibenden Spenden und höheren Energiepreisen für Staat und Allgemeinheit verbunden sind.
Was die Zukunft bringt weiß ich nicht. Wenn es nach mir ginge wäre der Hambacher Forst noch 10/10 und nicht 1/10. Und ich würde auch gerne was besseres in dieser neoliberalen Welt wissen, als einfach mit Geld etwas "abzukaufen", dass eigentlich jedem gehören sollte - aber ich bin leider nur ein Mensch und sehe derzeit kaum andere Möglichkeiten auf Konzerne dieser Größenordnung Druck auszuüben, außer durch Geld.
Und wenns in 2 Jahren doch gerodet wird gehe ich aber mit den Wildhütern rein und siedel soviele Flatterpiepsis um wie möglich!
An der Stelle darf ich vielleicht auch nochmal für eine solche Aktion werben:
Der NABU versucht aktuell das Biesenthaler Becken zu erwerben. Dieses kleine aber feine Biotop ist enorm divers und beheimatet Arten, die in Mitteleuropa vielerseits aussterben - z.b. Fischadler. Einfach "NABU Biesenthaler Becken" googlen.
Ich danke euch jetzt schon tausendmal fürs Lesen
und wer einen Groschen locker hat für das Biesenthaler Becken