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Erstellt 04.07.2019, von kilian. Kategorie: Off-Topic. 266 Antworten.

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Spock
16.10.2019
Hallo zusammen :)

Ich habe das Buch nicht gelesen, aber auch ich sehe Abtreibung sehr zwiespältig.
Auf der einen Seite bin ich strikt gegen das Töten von Lebewesen. Aber man muss auch an die Frauen denken, kann man eine vergewaltigte Frau zwingen dieses Baby auszutragen, erst recht wenn sie selber noch ein Kind ist? Klar ist das direkt ein Extrem, aber wenn muss man doch konsequent sein.
Außerdem ist es ja doch so, wird ein Kind auf Grund einer schweren Behinderung abgetrieben folgt doch meistens ein Neues. Würde man das erste Kind behalten würde auch das zweite nie geboren. Ok, es existiert ja noch nicht materiell, aber rein theoretisch ist es doch schon da, sobald man mit dem Gedanken spielt ist dort irgendwo eventuell ein (gesundes) Kind welches nicht leben wird.
Ich sehe das auch oft in der Tierrettung. Oft werden arme und verletzte Tiere aus Massenbetrieben gerettet. Warum, frage ich mich dann immer? Ein krankes Tier leidet, muss aufwändig und teuer behandelt werden und wird eventuell nie ein komplett gesundes Leben führen können. Für das gleiche Geld könnte man dann mehrere gesunde Lebewesen aufnehmen. Den auch die gesunden und starken haben ein recht zu leben und ist es nicht sogar logischer ein solches aufzunehmen?


Ok, ich drifte ab. Ich fände es auch nicht korrekt wenn man sich eines Tages ein Baukasten-Kind zusammen stellen kann. Aber ich denke schon dass in Fällen einer schweren (!) Behinderung mit wenig Lebensqualität es vielleicht sinnvoller ist einem gesunden Kind eine Chance zu geben. Dieses wird sich dann auch freuen Leben zu dürfen.


Viele Grüße,
Spock

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Layla-Eve
16.10.2019
Zitat PeeBee:
Ach, das sagt sich so leicht, dass Abtreibung "Mord" sei. Keine Frau lässt auch unwichtigen Gründen abtreiben. Wenn sie es tut, hat das schwerwiegende Gründe. Dass so viele Menschen mit Downsyndrom abgetrieben werden, hat gesellschaftliche Gründe, keine kriminologischen. Ich finde das auch furchtbar. Aber nicht, weil es "Mord" ist (ist es für mich nicht), sondern weil in unserer Gesellschaft alles, was nicht der "Norm" entspricht und was nicht "voller Gesundheit" ist, "weg" soll. Das fängt bei Abtreibungen an, geht über den Schönheitswahn, wie "man" auszusehen hat, und endet bei Sterbenden, die man in die Besenkammer schiebt, wo sie dann in Ruhe "krepieren" dürfen, weil die Gesellschaft den Anblick von Sterbenden nicht aushält. Aber den Frauen die Schuld zu geben (und das tut man, wenn man ihr Handeln mit "Mord" bezeichnet), ist nicht nur keine Lösung, sondern im Gegenteil, man hilft damit niemandem, auch keine ungeborenen Kind.

Okay, ich weiß ja, dass man unterschiedlicher Meinung sein kann.., deshalb sagte ich ja, ist nur meine Meinung. Bin ja selber Frau, und war auch mal jung, und manchmal leichtsinnig, und mußte mich,
nach einer speziellen Nacht auch entscheiden. Die "Pille danach" waren damals ca4 Pillen/Tag, über mehrere Tage. Ekelhaft, meine Beine waren unten fast dicker, als oben, und dauernde Übelkeit. Immerhin bin ich nicht ungewollt schwanger geworden, kein Leben ist entstanden.
Ja, die gesellschaftlichen Gründe: LEISTUNGSFÄHIG muß der Mensch sein, usw.,usw..
Ich bin der Meinung, es gibt immer Wege, der Wille zählt.

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.849 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
23.10.2019
Zitat PeeBee:
Ich freue mich gerade sehr, dass Peter Handke den Literaturnobelpreis für 2019 zugesprochen bekommen hat.


Warum eigentlich?


Vergleiche ich mal Peter Handke (Nobelpreis 2019): https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/peter-handke-und-der-nobelpreis-perfide-muelltrennung-a-1291617.html
mit Olga Tokarczuk (nachgeholter Nobelpreis 2018 ): https://www.dw.com/de/olga-tokarczuk-literatur-ist-zum-denken-da/a-50794337
so erscheint mir zweitere erstmal wesentlich sympathischer und ihre Literatur meinen Wertvorstellungen eher entsprechend.

Ich kenne von beiden noch keine Bücher, sobald von Olga Tokarczuk Taschenbücher verfügbar werden, hab ich da aber Chancen auf einen Lesekreis.


1x bearbeitet

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PeeBee
24.10.2019
Weil seine Bücher grosse Sprachkunst sind. Und das seit mehr als 50 Jahren dauerhaft hoher und höchster Qualität. Mir als ehemaligem Buchhändler und leidenschaftlichem Leser kommt es bei diesem Preis nicht auf Sympathie an (ein unsympathischer Autor kann durchaus grandiose Literatur schreiben) und auch das Komitee vergibt diesen Preis ja für Literatur, und nicht für Sympathie. Dass Handke damals im Bosnien-Serbienkrieg sehr viel unerträglichen Unsinn geredet hat, hat er später selbst eingesehen, aber es wird ihm bis heute aufs Brot geschmiert. Aber es wurde ja nicht seine damalige politische Naivität und Dummheit (die unerträglich war und der ich NULL Sympathie zolle) ausgezeichnet, sondern sein literarisches Werk und das ist auszeichnungs-würdig.

Nachtrag: SYMPATHISCH ist Handke mir nicht. Ich betrachte hier in meinem Post, in welchem ich mich gefreut habe (siehe oben), sein Werk, nicht seine Person.

Noch ein Nachtrag: Ich habe gerade den von Dir verlinkten Spiegel-Artikel gelesen, und das habe ich nicht gewusst. Das, was er zu Faschismus und zu Frauen gesagt haben soll, ist ein absolutes Gehtnicht, und macht mich jetzt nachdenklich. Danke für den Anstoß. Allerdings ist die Faschismus-Aussage 41 Jahre alt. Ich frage mich (ernsthaft!), wie lange einem Menschen eine Aussage vorgehalten werden darf. Ich habe vor 40, 50 Jahren sicherlich auch Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen dürfen... Ich bin jetzt sehr unsicher.

2x bearbeitet

Benutzerbild von Arik
vegan33 PostsmännlichBLevel 2
24.10.2019
In meinem Literaturforum haben wir aktuell eine sehr ähnliche Diskussion: Kann man Bucher/Literatur, generell Kunst unabhängig vom Erschaffer bewerten, sehen und sollte man das vielleicht auch? Da gehen die Meinungen gerell weit auseinander und es ist eine sehr interessante Diskussion.

Aktuell lese ich: "Ein Ausflug nach wohin eigentlich keiner will: zu Besuch in Afghanistan" von Kurt Krömer und Tankred Lerch. Überraschend gut.

Benutzerbild von Annabella
vegan277 PostsweiblichLevel 2
24.10.2019
Ich bin auch der Meinung, dass man Werk und Autor/Künstler nur schwer voneinander trennen kann. Darum habe ich den Preis an Peter Handke auch mit gemischten Gefühlen wahrgenommen. Allerdings fand ich es gut, dass das Nobelkreis-Komitee das auch nicht unkommentiert gelassen hat und noch mal ausdrücklich darauf hingewiesen hat, dass sich der Preis ausschließlich auf sein Werk bezieht. Und sein literarisches Werk ist auch meiner Meinung nach durchaus eines Nobelpreises würdig.

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PeeBee
24.10.2019
Ach so, dass ich die Preisvergabe an Olga Tokarczuk unkommentiert liess, liegt allein daran, dass ich von ihr nichts kenne.

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.849 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
24.10.2019
Zitat PeeBee:
Weil seine Bücher grosse Sprachkunst sind.
[...]


Für mich, die ich bisher keine Werke von Handke kenne, stellt sich nach so einer Preisverleihung einfach die Frage, ob es das Werk/der Autor wert ist, sich damit zu beschäftigen und es kennenzulernen. Sprachkunst allein reizt mich momentan eher nicht, und die Thematik der Bücher bisher auch nicht. Aber das heißt ja nicht, dass es anderen Menschen nicht anders geht, oder dass sich das bei mir nicht eines Tages noch ändern kann (außer natürlich, dass Handke als Person trotzdem umstritten bleibt). Insofern einfach erstmal danke, dass du es erklärt hast, und ich würde mir ohne Kenntnis des Werkes nicht anmaßen, die Preiswürdigkeit in Frage zu stellen.
(eine etwas andere Sichtweise als die des ersten Links: https://www.spiegel.de/kultur/literatur/peter-handke-stellungnahme-akademie-mitglied-petersen-a-1292062.html )

Zitat PeeBee:
Ich frage mich (ernsthaft!), wie lange einem Menschen eine Aussage vorgehalten werden darf. Ich habe vor 40, 50 Jahren sicherlich auch Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen dürfen... Ich bin jetzt sehr unsicher.

Naja, ich schätze mal bis zu einer glaubhaften Distanzierung von solchen Aussagen.

Wenn sich niemand, einschließlich man selbst, nicht mehr an kritikwürdige Aussagen erinnert, dann hat sich der Fall natürlich ebenfalls erledigt ;-)

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PeeBee
25.10.2019
Hans-Peter Dürr/Marianne Oesterreicher: "Wir erleben mehr als wir begreifen. Quantenphysik und Lebensfragen". Herder Verlag 2007.

Interessantes Protokoll einer langen Begegnung des Quantenphysikers Dürr und der Philosophin Oesterreicher zu Themen Naturwissenschaft, Leben, Spiritualität.


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vegan3 PostsweiblichFreiburgLevel 1
25.10.2019
Mein letztes Buch , war : " Eine neue Erde",
Von Eckhart Tolle..
Es geht in diesem Buch um die große Transformation der Menschheit.
Das Buch zeigt auf, wer wir wirklich in diesem Leben sind.
Es handelt von der Möglichkeit eines Bewusstsein-
sprungs anstelle von Selbstzerstörung.
Getrieben von pausenlosem Denken und die damit verbundenen Konditionen in denen wir uns wieder finden, gestalten ein Leben, was mit unserer wahren Indendität nichts zu tun hat.
Das Buch ist ein Werkzeug der Wandlung für Menschen, die nach Wegweiser suchen auf dem Weg des Erwachens.
Es hat mir viele Fragen beantwortet und mir ein
Konzept in Lebensgestaltung gegeben.
Ich beende gerade sein nächstes Buch. "Jetzt"
Die Kraft der Gegenwart.
Ein Leitfaden zum spirituellen Erwachen.
Sehr lesenswert für Menschen, die in sich hinein forschen.
Liebe Grüße Elbi

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