Warum der Geruch der Massentierhaltung in mir Freiheitsgefühle auslöst...
Erstellt 31.01.2023, von kilian. Kategorie: Off-Topic. 6 Antworten.
Warum der Geruch der Massentierhaltung in mir Freiheitsgefühle auslöst...
31.01.2023
... weil es mich an meine Kindheit und 14 Sommer auf einem Milchhof erinnert:
https://vegpool.de/magazin/kuhmist-kindheit-erinnerungen-veganer.html
Trotzdem lebe ich vegan. Oder gerade deshalb?
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31.01.2023
... weil es mich an meine Kindheit und 14 Sommer auf einem Milchhof erinnert:
https://vegpool.de/magazin/kuhmist-kindheit-erinnerungen-veganer.html
Trotzdem lebe ich vegan. Oder gerade deshalb?
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31.01.2023
Ist das deine Geschichte Kilian?
Ganz ehrlich: bin auch auf dem Dorf groß geworden, und ich mag den Kuhmist auch noch gerne riechen. Anders als der Mist bei Schweinen, puuuh.
Aber habe jetzt irgendwie ein schlechtes Gewissen, wenn ich es als schönen Geruch wahrnehme, denn heute verknüpfe ich sofort die geschundenen Kühe damit. Es ist so Zwiegespalten.
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Ist das deine Geschichte Kilian?
Ganz ehrlich: bin auch auf dem Dorf groß geworden, und ich mag den Kuhmist auch noch gerne riechen. Anders als der Mist bei Schweinen, puuuh.
Aber habe jetzt irgendwie ein schlechtes Gewissen, wenn ich es als schönen Geruch wahrnehme, denn heute verknüpfe ich sofort die geschundenen Kühe damit. Es ist so Zwiegespalten.
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31.01.2023
Ja, ist meine eigene Geschichte.
Vielleicht riecht Kuhmist auch einfach gut, wegen der Grassilage oder so.
Ich weiß nicht, wie es bei Schweinen wäre, wenn ich früher bei einem Schweinemäster Ferien gemacht hätte... Aber stimmt, Schweinemasten stinken erbärmlich. Am allerschlimmsten finde ich Entenmast. Kenne ich beides aber nur aus Zeiten, wo ich längst vegan gelebt habe, hab damit also keine positiven Assoziationen.
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Ja, ist meine eigene Geschichte.
Vielleicht riecht Kuhmist auch einfach gut, wegen der Grassilage oder so.

Ich weiß nicht, wie es bei Schweinen wäre, wenn ich früher bei einem Schweinemäster Ferien gemacht hätte... Aber stimmt, Schweinemasten stinken erbärmlich. Am allerschlimmsten finde ich Entenmast. Kenne ich beides aber nur aus Zeiten, wo ich längst vegan gelebt habe, hab damit also keine positiven Assoziationen.
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31.01.2023
Ich hab den Geruch von Pferden aus den gleichen Gründen wie du beschreibst immer geliebt, wegen schöner Kindheitserinnerungen. Erst 40 Jahre später hatte ich selbst Pferde, denen ich ein Leben in großtmöglichster Freiheit ermöglichen wollte, ohne dass sie in irgendeiner Weise vom Menschen benutzt wurden und hab erst da festgestellt: Der penetrante Geruch kommt nur aus der Stallhaltung. Tiere, die im Freien leben können und genug Fläche zur Verfügung haben, auch um ihren Kot und Urin abzusetzen, riechen kaum. Heute weiß ich, je mehr Pferde diesen typischen Pferdegeruch (für manche "Gestank") verbreiten, umso enger und artfremder ist ihr Lebensraum und das gleiche gilt für sehr wahrscheinlich für alle Tiere vom Meerschweinchen bis zum Elefanten, sobald die Tiere genötigt werden in ihren oder in der Nähe ihrer Ausscheidungen zu leben. Normalerweise suchen sie den Abstand dazu.
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Ich hab den Geruch von Pferden aus den gleichen Gründen wie du beschreibst immer geliebt, wegen schöner Kindheitserinnerungen. Erst 40 Jahre später hatte ich selbst Pferde, denen ich ein Leben in großtmöglichster Freiheit ermöglichen wollte, ohne dass sie in irgendeiner Weise vom Menschen benutzt wurden und hab erst da festgestellt: Der penetrante Geruch kommt nur aus der Stallhaltung. Tiere, die im Freien leben können und genug Fläche zur Verfügung haben, auch um ihren Kot und Urin abzusetzen, riechen kaum. Heute weiß ich, je mehr Pferde diesen typischen Pferdegeruch (für manche "Gestank") verbreiten, umso enger und artfremder ist ihr Lebensraum und das gleiche gilt für sehr wahrscheinlich für alle Tiere vom Meerschweinchen bis zum Elefanten, sobald die Tiere genötigt werden in ihren oder in der Nähe ihrer Ausscheidungen zu leben. Normalerweise suchen sie den Abstand dazu.
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31.01.2023
Ich hatte in der Verwandtschaft einen Großonkel und Großtante in Hanau-Steinheim, die neben ihrer Apfelweingaststätte (und selbst gemachten Apfelwein) auch noch ein paar Tiere hatten, 1 Pferd, ca, 2 Kühe (in meiner Erinnerung standen die aber immer im Stall) Hunde , Katzen und auch Schweine. Sie haben selber Wurst hergestellt, Leberwurst, Presskopf, Blutwurst und auch Quark von der Milch der Kühe. Damals als Kind hat mir das auch noch geschmeckt, bis zu dem Zeitpunkt, als ich irgendwann mal mehr über die Tiere gelesen habe. Sie hatten wohl - das hat mir meine Mutter mal erzählt- auch mal Gänse gehabt, die am nahe gelegenen Main grasen durften, aber das war wohl vor meiner Zeit, zumindest kann ich mich nicht mehr an Gänse erinnern. Irgendwann ,aus Altersgründen , war das dann alles vorbei mit den Tieren.
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Ich hatte in der Verwandtschaft einen Großonkel und Großtante in Hanau-Steinheim, die neben ihrer Apfelweingaststätte (und selbst gemachten Apfelwein) auch noch ein paar Tiere hatten, 1 Pferd, ca, 2 Kühe (in meiner Erinnerung standen die aber immer im Stall) Hunde , Katzen und auch Schweine. Sie haben selber Wurst hergestellt, Leberwurst, Presskopf, Blutwurst und auch Quark von der Milch der Kühe. Damals als Kind hat mir das auch noch geschmeckt, bis zu dem Zeitpunkt, als ich irgendwann mal mehr über die Tiere gelesen habe. Sie hatten wohl - das hat mir meine Mutter mal erzählt- auch mal Gänse gehabt, die am nahe gelegenen Main grasen durften, aber das war wohl vor meiner Zeit, zumindest kann ich mich nicht mehr an Gänse erinnern. Irgendwann ,aus Altersgründen , war das dann alles vorbei mit den Tieren.
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05.02.2023
Ich bin ein Dorfkind der 70er. Und ich meine richtiges Dorf, 15 Häuser, davon 4 Bauernhöfe und eine Wanderwirtschaft. Idyllisch direkt am Wald gelegen. Meine Kindheit verbrachte ich im Wald und auf dem Bauernhof. Wir Kinder haben bei allem geholfen. Tiere versorgen, Rübenernte, beim Heuen, bei der Öhmd, sogar Bulldog und Mistbagger durften wir fahren. Eine traumhafte Kindheit. Aufgewachsen bin ich am Fuße der schwäbischen Alb, wohne jetzt aber im Nordschwarzwald
Erst gestern habe ich mir darüber aber wieder so meine Gedanken gemacht. Weil es gerade so warm ist, bringen die Bauern aktuell schon Gülle und Mist aus. Und mir ist aufgefallen, dass sich da massiv was dran geändert hat. Am Geruch. Das ist nicht mehr der typische Mist- und Güllegeruch, den ich aus meiner Kindheit kenne. Vor allem die Gülle riecht nicht mehr so wie früher. Wenn ich heute an einem frisch gegüllten Feld oder einer Wiese vorbeilaufe, ist das nicht mehr der typische Güllegeruch, der einem die Nase frei gemacht hat. Nein, das stinkt mittlerweile nicht mehr nach natürlicher Gülle, das stinkt nach Chemielabor und vor allem, es brennt massiv in den Atemwegen. Hab da auch mit Bekannten aus der Nachbarschaft deüber gesprochen, die empfinden das Brennen genau so, kennen es aber nur so, weil sie Stadtkinder sind. Ich bin davon überzeugt, dass dies mit dem veränderten Futter zu tun hat. In meiner Kindheit gab eine Kuhmilch 4000kg Milch im Jahr, heute geben Hochleistungskühe bis zu 10.000kg im Jahr. Das geht nur mit speziellem, industriellem Kraftfutter. In meiner Kindheit wurden Kühe noch mit Gras, Heu und Silage gefüttert. In den 70ern wäre vermutlich kein Bauer auf die Idee gekommen, für seine Kühe Kraftfutter zu kaufen.
Ich denke sehr gerne an meine Kindheit, sie war wunderschön, und auch wenn ich aus heutiger Sicht die Milchviehhaltung verurteile, egal in welcher Form. Ich habe als Kind die Kühe geliebt. Tue ich heute auch noch, das sind wundervolle, sanfte Tiere. Aber wenn ich heute an einem Bauernhof vorbeigehe, gibt es da kaum noch etwas, das mich an meine Kindheit erinnert. Heutige Bauernhöfe erinnern mich mehr an Industriebetriebe als an die Bauernhöfe meiner Kindheit.
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Ich bin ein Dorfkind der 70er. Und ich meine richtiges Dorf, 15 Häuser, davon 4 Bauernhöfe und eine Wanderwirtschaft. Idyllisch direkt am Wald gelegen. Meine Kindheit verbrachte ich im Wald und auf dem Bauernhof. Wir Kinder haben bei allem geholfen. Tiere versorgen, Rübenernte, beim Heuen, bei der Öhmd, sogar Bulldog und Mistbagger durften wir fahren. Eine traumhafte Kindheit. Aufgewachsen bin ich am Fuße der schwäbischen Alb, wohne jetzt aber im Nordschwarzwald
Erst gestern habe ich mir darüber aber wieder so meine Gedanken gemacht. Weil es gerade so warm ist, bringen die Bauern aktuell schon Gülle und Mist aus. Und mir ist aufgefallen, dass sich da massiv was dran geändert hat. Am Geruch. Das ist nicht mehr der typische Mist- und Güllegeruch, den ich aus meiner Kindheit kenne. Vor allem die Gülle riecht nicht mehr so wie früher. Wenn ich heute an einem frisch gegüllten Feld oder einer Wiese vorbeilaufe, ist das nicht mehr der typische Güllegeruch, der einem die Nase frei gemacht hat. Nein, das stinkt mittlerweile nicht mehr nach natürlicher Gülle, das stinkt nach Chemielabor und vor allem, es brennt massiv in den Atemwegen. Hab da auch mit Bekannten aus der Nachbarschaft deüber gesprochen, die empfinden das Brennen genau so, kennen es aber nur so, weil sie Stadtkinder sind. Ich bin davon überzeugt, dass dies mit dem veränderten Futter zu tun hat. In meiner Kindheit gab eine Kuhmilch 4000kg Milch im Jahr, heute geben Hochleistungskühe bis zu 10.000kg im Jahr. Das geht nur mit speziellem, industriellem Kraftfutter. In meiner Kindheit wurden Kühe noch mit Gras, Heu und Silage gefüttert. In den 70ern wäre vermutlich kein Bauer auf die Idee gekommen, für seine Kühe Kraftfutter zu kaufen.
Ich denke sehr gerne an meine Kindheit, sie war wunderschön, und auch wenn ich aus heutiger Sicht die Milchviehhaltung verurteile, egal in welcher Form. Ich habe als Kind die Kühe geliebt. Tue ich heute auch noch, das sind wundervolle, sanfte Tiere. Aber wenn ich heute an einem Bauernhof vorbeigehe, gibt es da kaum noch etwas, das mich an meine Kindheit erinnert. Heutige Bauernhöfe erinnern mich mehr an Industriebetriebe als an die Bauernhöfe meiner Kindheit.
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