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Tibetischer Buddhismus - doch nicht ganz ohne?

Erstellt 09.01.2023, von chickpea. Kategorie: Off-Topic. 2 Antworten.

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Benutzerbild von chickpea
Themen-Starter641 PostsmännlichSüdenglandLevel 3
Tibetischer Buddhismus - doch nicht ganz ohne?
09.01.2023
Hi zusammen,
ich habe mich eigentlich vielen Konzepten des Buddhismus,
immer nah gefühlt und eigentlich auch immer vom Dalai Lama
(wahrscheinlich auch aus Unwissenheit) viel gehalten bzw. seine Figur romantisiert.
Ursprünglich (vor 15+ Jahren) hatte ich ihn immer als
"Vegetarier" erlebt und wahrgenommen und auch als ansonsten
immer als gewisses Vorbild gesehen.
Vor ein paar Jahren war er mal in Zürich wo er scheinbar ein
Züricher Rahmgeschnetzeltes gegessen hat - daraufhin wurde zumindest
meine Einbildung, dass er Vegetarier ist aufgelöst.

Per Zufall bin ich dann Anfang dieses Jahres auf folgende Vorträge von
Collin Goldner gestoßen (angemerkt der zweite Vortrag ist kürzer):
https://www.youtube.com/watch?v=SDuqayOx2Nw
https://www.youtube.com/watch?v=4avZH70MlYQ

Ich finde die Vorträge auf jeden Fall extrem sehenswert ( ob man Colin Goldner jetzt mag oder nicht) auch wenn er für mich an manchen Punkten natürlich auch unbequem ist und ich nicht allem zustimmen würde, aber sie haben mir viele Illusionen rund um den Dalai Lama und tibetischen Buddhismus genommen.


Colin selbst ist auch im Tierschutz aktiv:
https://www.youtube.com/watch?v=EbScxu-387w

Kennt jemand die besagten Vorträge von euch? Wie steht ihr dazu?

1x bearbeitet

Benutzerbild von METTA
vegan4.603 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
10.01.2023
Also Colin Goldner kenne ich durch die Beiträge in "Kochen ohne Knochen" und ich denke, dass man auch ihn mit Vorsicht genießen muss.
Das Problem ist halt, dass Du und auch andere den Dalai Lama oder auch andere Lamas erst als Vorbild hochjubeln und dann durch solche Ereignisse herabsetzen, insgesamt uns also ein Bild von ihm gemacht haben, dass nicht der Wirklichkeit entspricht. S.H. der Dalai Lama sagt ja von sich selbst auch, dass er nur ein einfacher Mönch ist. Und übrigens: der Erwachte war auch kein Vegetarier, er hat es abgelehnt, als sein Cousin das einführen wollte, dass die Mönche nur noch vegetarisch essen. Aber das hat Hintergründe, die hier zu weit führen würden. Wer Interesse hat kann das in der Mittleren Sammlung nachlesen; Jivakos Belehrung
http://palikanon.de/majjhima/m055n.htm
Ich selbst habe in HH im Tibetischen Zentrum ein 7jähriges Systematisches Studium des Buddhismus gemacht. (von 1994-2002) .
Es gibt natürlich in den Religionen schwarze Schafe bzw. Lamas, die auch Frauen oder Männer unter dem Vorwand der Religionsausübung missbraucht haben, siehe Sogyal Rinpoche etc. ebenso wie in der Katholischen Kirche oder auch im Zen-Buddhismus etc. Aber deshalb das Kind mit dem Bade auszuschütten und gänzlich alles zu verdammen wäre auch schlecht.

Benutzerbild von Crissie
vegan812 PostsweiblichLevel 4Supporter
10.01.2023
Hallo Chickpea,

vielen Dank für die Links, ich kannte Colin Goldner bisher nur als Tierschützer, der Vortrag über den Dalai Lama ist sehr aufschlussreich!


Ich finde, alle Religionen sind mit Vorsicht zu betrachten. Man kann sich ja die guten Dinge jeder Religion rauspicken, wie z. B. Gutes tun, Meditieren, 10 Gebote, etc...

Wahrscheinlich kommt Missbrauch von zu viel Macht, die einer Person zugesprochen wird. Daher ist ein gesundes Misstrauen angebracht, und man sollte Einzelpersonen nicht auf einen Sockel stellen.


Liebe Grüße
Crissie

Benutzerbild von Henning
vegan179 PostsmännlichMagdeburgLevel 2
23.02.2023
Viele gute Gedanken zu diesem Thema findet man auf https://www.buddhaland.de/forum/board/170-buddhismus-kontrovers/ insbesondere in folgendem Thread: https://www.buddhaland.de/forum/thread/22560-buddhismus-missbrauch-im-namen-der-erleuchtung/
Der Tenor ist - neben Kritik an den eigentümtlichen Strukturen - vor allem: man sollte nicht das Kind mit dem Bade ausgießen. Der zentrale Gedanke des Buddhismus ist ja Achtsamkeit (sattipathana), also das klare Gegenwärtighalten dessen, was passiert. Diese Geisteshaltung zusammen mit dem Wissen, das alle Menschen fehlbar sind und dass man/frau sich ggfs in spirituell unheilsamen Beziehungen befindet, sollte den Buddhismus weniger anfällig für Übeltaten machen als zB den Katholizismus (alter Prägung). Sagt ein Buddhist. :green:

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