Erlaubniseffekt / Self-Licensing-Effekt

Hallo,

ich lese gerade ein spannendes Buch über psychologische Phänomene und dabei ging es u.a. um den Erlaubniseffekt.

Beispiel: Wenn in einem Raum eine Recycling-Papiertonne steht, verbrauchen Menschen MEHR Papier als wenn keine solche Tonne dort steht.
Der Effekt wird so erklärt, dass die Recycling-Tonne den Menschen das Gefühl gibt, dass für den Verbrauch schon gesorgt sei und der man sorgloser mit dem Papier umgehen könne.

Der Effekt ist ähnlich (identisch?) wie der "Self-Licensing-Effekt", der u.a. bei Vitamin-Pillen beobachtet wurde. Menschen, die Vitamin-Pillen schlucken, erteilen sich offenbar eine Art Erlaubnis, dafür ungesünder zu essen. https://en.wikipedia.org/wiki/Self-licensing

Wer also etwas verändern möchte, sollte diesen Effekt bedenken

Diesen Effekt würde ich auch bei den vielen Fleischalternativen für "Flexitarier" vermuten. Ihr auch?

Viele Grüße

Kilian

Ja,wäre eine Erklärung.
Ich muss ehrlich zugeben, vor meiner Lebensumstellung habe ich mir überhaupt keine Gedanken über meine Ernährung oder andere Konsumgüter gemacht. Schließlich gibt es ja den grünen Punkt und mein Müll wird schon entsorgt werden. Heute hinterfrage ich jede Verpackung, ob es wirklich sein muss. Vor allem Plastikmüll habe ich auf ein Minimum reduziert. Meine Nachbarn machen sich da überhaupt keine Gedanken drüber, die haben zu zweit alle zwei Wochen vier gelbe Säcke mit "Reciclingmüll", ich habe da nicht mal einen halben Sack voll.
Also Kilian, ich glaube ich besorge mir das Buch auch, das macht neugierig, also verrätst du den Titel?

Hallo Kerstin,

das hier: http://amzn.to/2F53qvd

Habe ich durch Zufall in der Onleihe (als E-Book) gefunden und fand es überraschend spannend. Es hat aber keine explizit ökologische / aktivistische Ausrichtung. Der Bezug zum Müll war nur ein Beispiel.

Gehört auf jeden Fall zu den Favoriten der letzten Zeit (und ich lese ziemlich viel).

Viele Grüße

Kilian

Hallo!
Dieaen Erlaubniseffekt kann man ja auch beim Fleischverzehr beobachten:
"Dem (Bio-) Tier ging es ja gut...."
"Das Tier wurde ja human geschlachtet..."
...blabla...
Das ist das Problem, das von den Tierrechtlern angesprochen wird: je mehr angeblich für den Tierschutz der Nutztiere getan wird, umso mehr wird konsumiert - weil ja das Gewissen beruhigt ist und man sich den "Genuss" quasi erlauben kann.


Ich selbst erlaube mir öfter, nachdem ich mich sportlich betätigt habe, ne Packung Chips oder so'n Zeug. Damit mach ich zwar quasi wieder alles kaputt, aber ich belohne mich damit für meine vorausgegangene Disziplin. Schön blöd....

Liebe Grüße

Danke Kilian.


Ja Ejala, so ging es mir gestern Abend. Ich habe den kompletten Becher VeganIce in mich rein gestopft, schließlich war ich ja 15 km Joggen, da kann ich mir das gönnen 😂. Allerdings habe ich keine Gewichtsprobleme und belohne mich auch bewusst mit manchen Leckereien 😉

@ Kerstin
15 km?
*schluck
Respekt!
Da liegt noch ein weiter Weg vor mir.....
Ich dümpel seit November im Intervall-Jogg- Modus vor mich hin.... Im Moment bin ich bei 2,irgendwas km

Naja, ich bin früher Marathon gelaufen. Jetzt reichen mir allerdings die Halbmarathons und mindestens dreimal in der Woche gehe ich auf Strecke, also mal 5 km, mal 10 km, mal 15 km, einmal im Monat 25 km und wenn ich mal faul bin, dann auch mal nur 3 km.
Und da kommt der Erlaubniseffekt des Öfteren nicht zu kurz